Maß für Maß
Dem schwer definierbaren Abstand zwischen bewegtem Körper und Raum widmet sich das diesjährige Symposion „Bau – Körper – Bewegung“
von Marga Wolff
Zum sechsten Mal wird vom 30. März bis zum 2. April das Symposion „Bau – Körper – Bewegung“ um Tanz und Architektur stattfinden. Nach einem Abstecher nach Bremen im vorigen Jahr werden sich die Teilnehmer diesmal wieder im Architektur Centrum Hamburg im früheren Postgebäude am Stephansplatz treffen. Unter dem Titel „Messen und Vermessen“ wird dort zum Beispiel Initiatorin und Veranstalterin Nele Lipp, Leiterin der interdisziplinären Kunstschule Koinzi-Dance, den Blick auf bislang nicht offensichtliche Zusammenhänge zwischen menschlichem Körper und der von Menschen gestalteten Umgebung lenken, die sich aus dem Messen von Räumen und Zwischenräumen, von Zeitabschnitten und Bewegungslängen ergeben.
Dynamische Schnittstellen von Körper, Bewegung, Raum und Zeit werden aus unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Perspektiven betrachtet. Der Wiener Choreograf und Tänzer Willi Dorner wird zum Thema einen dreitägigen Workshop anbieten, der sich sowohl an Tänzer und Performer als auch an Architekten und bildende Künstler richtet. Außerdem stellt er sein Tanz-Installations-Projekt „Hängende Gärten“, das er bisher in Österreich, Brasilien und Irland realisiert hat, in einer Fotoausstellung vor.
Der Berliner Architekt Gernot Weckherlin dagegen wird anhand von Ernst Neuferts Bauentwurfslehre über den „Menschen als Maß und Ziel“ sprechen, während die Tanzwissenschaftlerin Kirsten Maar „Die Un-Möglichkeit des Messens“ zu erklären sucht.
„Bau – Körper – Bewegung VI“ ist übrigens die erste Veranstaltung im Rahmen von Hamburg on the Move, dem soeben ins Leben gerufenen Zusammenschluss von frei in Hamburg arbeitenden Choreografinnen und Produzentinnen mit Projekten, die die Strukturförderung des zeitgenössischen Tanzes in Hamburg fördern helfen wollen.
„Bau – Körper – Bewegung VI“ Werkstatt: 30. 3. – 1. 4. Ganztägige Vorträge sind am 2. 4. von 10 bis 19 Uhr vorgesehen. Information unter www.koinzi.de
