Keine strengeren Gen-Kontrollen

BRÜSSEL afp ■ Ungeachtet illegaler Genmais-Importe aus den USA lehnt Brüssel es ab, die Kontrollen an den EU-Grenzen zu verstärken. Die EU-Kommission vertraue auf das bestehende System, sagte ein Sprecher von EU-Verbraucherkommissar Markos Kyprianou. Damit erteilte er einer Forderung von Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) eine Abfuhr. Seit dem Jahr 2001 sind rund tausend Tonnen der auf beiden Seite des Atlantiks verbotenen Genmaissorte Bt10 des Syngenta-Konzerns nach Europa gelangt (taz vom 1. 4.). Syngenta will laut Brüssel bis Ende dieser Woche für Aufklärung sorgen, wie es zu der Panne kommen konnte. Die EU-Kommission hatte vorher auch schon von der US-Regierung eine Erklärung für den Skandal gefordert. Die Maissorte Bt10 ist gegen das Antibiotikum Ampicillin resistent. Der Genmais steht unter dem starken Verdacht, beim Menschen Krebs auszulösen. Allerdings fehlen bisher wissenschaftliche Tests, die seine Auswirkungen auf den Menschen belegen.