Sparschweine für die Kunst

Abschieds-Gala: „Kunst gegen Bares“ zieht weiter

■ 26, lernte Veranstaltungskaufmann und ist Programmgestalter im Molotow. Nebenher arbeitet er als DJ und betreibt ein Label.

taz: Herr Noel, das letzte Mal „Kunst gegen Bares“ im Molotow. Gab es am Ende doch zu wenig Bares für die Künstler?

Fred Noel: Die Monatsmiete ließ sich davon sicherlich nicht bezahlen, aber es kam immer etwas zusammen. Es ändert sich zudem nur der Austragungsort. Kampf der Künste, der Veranstalter, sucht eine andere Location und wird das Format voraussichtlich auch weiterhin in Hamburg präsentieren. Wann hat Kunst gegen Bares bei Ihnen angefangen? Ursprünglich kommt das Format ja aus Köln. Das Molotow hat es ziemlich genau vor einem Jahr, im Februar 2010, ins Programm aufgenommen. Jeden ersten Dienstag im Monat treten acht Künstler auf, die sieben Minuten Zeit haben, um ihr Repertoire vorzustellen. Wer steht auf der Bühnen? Es sind vor allem Newcomer, die zum ersten mal Bühnenerfahrung sammeln. Das Schöne bei Kunst gegen Bares ist, dass es so offen ist: Es kommen Leute vorbei, die auch bei anderen Slams, wie dem Poetry Slam mitmachen. Außerdem mit dabei sind Songwriter, Kabarettisten, Pantomime-Künstler, wir hatten sogar schon einen Zauberer auf der Bühne. Es sind alle Kunststücke und formen willkommen. Und wie läuft die Bezahlung ab? Es gibt acht Sparschweine, für jeden Künstler eins, da kann der Gast dann sein Geld reinwerfen. Das Publikum entscheidet also, wie viel ihm die Kunst wert ist. Derjenige, der am Ende am meisten Geld eingesammelt hat, wird dann gekrönt zum „Kapitalistenschwein des Monats“. Gibt es zur „Großen Abschieds-Gala“ im Molotow etwas besonderes? Ich denke, die Veranstalter haben heute Abend ein paar Special Guests in der Hinterhand.  INTERVIEW: EFK

Einlass: 20 Uhr, AK: 3.50 €