„Rasante Entwicklung“

Ein Stadtspaziergang erklärt die Überseestadt

ist Historikerin und bietet seit zehn Jahren Stadtführungen durch Bremen an.

taz: Frau Klug, wie ist die Atmosphäre in der Überseestadt?

Kathrin Klug: Die Überseestadt ist eines der spannendsten Gebiete Bremens, ihre Entwicklung schreitet rasant voran. Die Mischung aus Brache, industriellem Leben und Kreativwirtschaft ist einmalig. Man ist sehr bemüht, alte Hafenbauten zu erhalten und moderne Gebäude einzugliedern.

Funktioniert das?

Es läuft ausgezeichnet – natürlich gibt es Konflikte zwischen der alten Industrie und den neuen Nutzern. Doch die Diskussionen um die Überseestadt sind sehr konstruktiv.

Die Überseestadt soll auch Wohngebiet werden. Haben die Bremer Lust, dahin zu ziehen?

Abgesehen von der Infrastruktur ist diese Ecke mit ihrer Wassernähe sehr attraktiv. Es wird aber nicht die Normal-Familie sein, die dort hinzieht. Eher jemand mit finanziellem Background und alternativem Lebensstil. Viele denken, der Hafen wäre tot. Doch die Leute, die an der Führung teilnehmen, merken dass hier etwas los ist. Wir gehen durch Brache, Industrie, Wirtschaft, Kaffee und Getreide vom Speicher XI zur Waterfront. Der Waterfront wünsche ich übrigens, dass sie funktioniert – egal was man über sie denkt. Eine Bauruine wäre katastrophal.

Was wünschen Sie der Überseestadt?

Mutige Investoren und Jungunternehmer, die hier einen Raum für ihre Pläne finden. gkw

Führung heute, 15 Uhr, Speicher XI