Baustahl im Fallflug

Ein Bundesweiter Studenten-Wettbewerb präsentierte gestern fliegende Objekte aus Stahl

Die Platte aus Stahlfolie trudelt knapp vier Sekunden durch die Luft. Dann kracht sie auf den Hallenboden des AWD-Dome in Bremen. Minuten später schwingt ein Flieger in die Lüfte, kreist ein wenig und landet schließlich gekonnt und ruhig. Oben hängen rund 70 Studierende auf ihren Klappsitzen und beobachten, was da alles aus elf Metern Höhe durch die große Halle segelt. Sie haben in den vergangenen drei Monaten die Stahlkonstruktionen gebaut – jetzt treten die selbst gebauten Objekte ihren Jungfernflug an.

Gruppen aus sechs Unis beteiligten sich am Wettbewerb „Stahl fliegt“. Ziel ist es, ein Modell aus Stahl zu entwickeln, das sich möglichst lange in der Luft hält, ohne Treibstoff oder Fernsteuerung. „Die Studenten müssen das, was sie im Studium lernen, auch anwenden“, sagt Ekkard Brinksmeier von der Uni Bremen. Der Witz an dem Projekt sei, „dass Stahl kein leichter Werkstoff ist und sich nicht für den Bau von Flugobjekten eignet.“

Die Vielfalt der fliegenden Dinge ist groß: Wurfgeschosse, Mini-Objekte aus Stahlfolie, die autorotierend gen Boden kreiseln und Flieger mit einem Motor aus Gummibändern sind dabei. Besonderes Aufsehen erregt der Stahlfolien-Kubus eines Teams aus Dortmund: Mit Helium gefüllt schwebt er zur Decke und bleibt dort kleben. Flugzeit: rund zehn Minuten. „Damit sind wir die Sieger“, sagen die Dortmunder. Andere Studenten plädieren für die Disqualifikation des Objekts. Die Jury steht vor einer harten Nuss. gkw