Nichts muss bleiben, wie es ist!

Mit einer neuen Werbekampagne startet die Genossenschaft in ein schwieriges Frühjahr. Das Ziel lautet unter anderem: den neuen NRW-Regionalteil unterstützen!

„Verhältnisse lassen sich ändern.“ Die jungen Leute, die mit wenig Kapital und viel Idealismus die taz gründeten, glaubten fest daran. Ihr selbst verwaltetes „Zeitungsprojekt“ verstanden sie als Antwort auf Nachrichtensperre und Pressekonzentration. 7.000 Jahresabos hatte das „Projekt tageszeitung“ zur Gründung akquiriert. Für eine Zeitung, die es noch nicht gab, war das ein viel versprechender Vertrauensvorschuss. Seit dem 17. April 1979 erscheint die taz nun täglich, pünktlich, bundesweit. An diesem Wochenende jährt sich der Start der taz zum 26. Mal. Anlass genug, mit einer neuen Werbekampagne daran zu erinnern, dass die Erfolgsstory der taz auch die Geschichte ihrer UnterstützerInnen ist: Inzwischen sichern rund 6.300 GenossInnen mit ihren Einlagen ab 500 Euro die publizistische und ökonomische Unabhängigkeit der taz.

„Nichts muss bleiben, wie es ist. Verhältnisse lassen sich ändern“, heißt es deshalb auf dem neuen Genossenschafts-Flyer, der heute erstmals der taz beiliegt. Die Broschüre ist eine Idee von Roland Matticzk, Artdirector der Berliner Werbeagentur „Sehstern“ – auch er ein langjähriger Unterstützer und Weggefährte der taz. Denn als junger Grafiker entwarf Matticzk einst die Tazze als Logo für die tageszeitung.

Bereits etliche sehr erfolgreiche Kampagnen wurden von „Sehstern“ für die Genossenschaft entwickelt, zuletzt warb die taz mit den „Ackermann“-Seiten erfolgreich für ihre Beteiligungsmodelle. Auch wenn der neue „Panter-Flyer“ nun optisch etwas verspielter daherkommt, werden mit der neuen Kampagne doch hohe Erwartungen verbunden. Nach einem guten Start ins neue Jahr – im ersten Quartal 2005 begrüßte die Genossenschaft 112 neue Mitglieder und verbuchte 113.000 Euro frisches Kapital – darf das finanzielle Engagement in den nächsten Monaten nicht abreißen. Denn weil die Erlöse aus der „Entwicklungs KG“ im vergangenen Jahr weit unter den Erwartungen geblieben sind, ist nun auch die taz-Genossenschaft in der Pflicht, den neuen NRW-Regionalteil vor dem Aus zu bewahren. 300.000 Euro müssen bis zum 30. Juni aus den Beteiligungsmodellen zusammenkommen. In Zeiten der Rezession ist das ein ehrgeiziges, aber auch ein wichtiges Ziel. Denn ein Ende der taz nrw wäre nicht nur für die LeserInnen in der Rhein-Ruhr-Region ein großer Verlust. Die Regionalisierung ist auch insgesamt ein strategisch wichtiges Instrument zur Zukunftssicherung der überregionalen taz. Wie die jahrelange Erfahrung der taz belegt, ist ein attraktiver Regionalteil für viele AbonnentInnen ein starkes Argument, dauerhaft eine Zeitung zu bestellen.

Das Engagement der taz-Genossenschaft für NRW ist also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Viele LeserInnen sehen das auch so – und wollen mit ihrer Mitgliedschaft aktiv die Verhältnisse ändern auf dem von Konzentration stärker denn je bedrohten Zeitungsmarkt. Dass nicht allein gut situierte linke „Großverdiener“ ihr Geld der taz geben, zeigt die Zahl der vielen „AnsparerInnen“, die ihre 500-Euro-Einlage nicht auf einen Schlag, sondern in Raten einzahlen: Seit Jahresbeginn wurden so 80.000 Euro angespart.KONNY GELLENBECK, taz-Genossenschaft

Kontakt zur Genossenschaft:Tel: (0 30) 25 90 22 13; E-Mail:geno@taz.de; Fax: (0 30) 25 90 26 80