Mehr Sucht, mehr Brücke

Der Senat meint es gut mit suchtgefährdeten jungen Menschen. Deshalb erhält der Verein „Die Brücke e. V.“ weitere 50.000 Euro für dieses Jahr von der Gesundheitsbehörde. Das gab Senator Jörg Dräger (parteilos) gestern bei einem Besuch der Brücke-Einrichtung in Eilbek bekannt. Damit könne Menschen mit Essstörungen und „problematischem Cannabiskonsum“ geholfen werden, hofft er. Brücke e. V. unterhält noch zwei weitere Beratungsstellen in Altona und Wandsbek. „Intransparente Augenwischerei“ kritisierte umgehend die grüne Drogenpolitikerin Katja Husen. Sie erinnert daran, dass im vorigen Jahr der Etat des Vereins um 70.000 Euro gekürzt worden sei: „Erst weniger, dann mehr“ zeuge von „Konzeptlosigkeit“. Zudem würden andere Facheinrichtungen für Menschen mit Essstörungen wie Frauenperspektiven e. V., Kajal und Waage e. V. leer ausgehen. Husen erinnert auch daran, dass der Gesundheitsausschuss noch vorige Woche rot-grüne Anträge abgelehnt habe, diese Beratungsangebote auszubauen. Sie vermutet, dass Dräger da von seinem gestrigen Termin in der Brücke noch nichts wusste. SMV