Obama lässt AKWs bauen

ATOMKRAFT Erstmals seit über 30 Jahren genehmigt US-Regierung neue Reaktoren

WASHINGTON (taz/dpa) | Die US-amerikanische Atomaufsichtsbehörde NRC hat den Bau zweier neuer Atomreaktoren genehmigt. Die Meiler sollen die bestehende Alvin-W.-Vogtle-Anlage bei Augusta im Bundesstaat Georgia ergänzen und in den Jahren 2016 und 2017 ans Netz gehen. Es ist die erste derartige Genehmigung seit dem schweren Atomunglück 1979 im Atommeiler Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania). Dort waren bei einer teilweisen Kernschmelze große Mengen radioaktiver Strahlung ausgetreten.

Die Gesamtkosten für den Bau betragen nach Angaben des federführenden Energiekonzerns Southern Company rund 14 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 10,5 Milliarden Euro. Aus Mitteln, die noch von der Bush-Regierung für den Ausbau der Atomenergie zur Verfügung gestellt worden waren, übernimmt die US-Regierung eine Bürgschaft in Höhe von 8,3 Milliarden US-Dollar.

Zahlreiche Anti-Atom-Organisationen kündigten juristischen Widerstand gegen die Entscheidung der Atomaufsichtsbehörde NRC an. Ihrer Ansicht nach hat die NRC das Gesetz gebrochen. Die Lehren aus Fukushima habe die Behörde bei der Lizenzvergabe unbeachtet gelassen. Der NRC liegen derzeit insgesamt rund 20 Anträge für den Bau neuer Reaktoren vor. PKT

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