Kolossale Grauzonen

Hörer hypnotisieren: „Monoland“ in der Astra-Stube

Mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und diverser Elektronik stellen viele Manches an, doch so vielschichtig strukturierte, graue Soundwände produziert damit nur das Quartett Monoland aus Berlin. Die Band gibt es seit 1996 und veröffentlichte 1998 ihr Debütalbum Manouva. Darauf befinden sich zehn Tracks, die aus jedem Kopf ein U-Boot machen, mit dem man im Soundozean auf 7.000 Meter Tiefe absinkt.

Um den Nachfolger Cooning einzufangen, wählte man ein Studio zum Aufnahmeort, das seine Räume mit den Einstürzenden Neubauten teilt. Hier – „zwischen den Bändern und Turbinenteilen von Halber Mensch und Ende Neu“, so die Band selbst – entstanden neue Tracks, die die kolossale Grauzonen-Metaphorik von Monoland weiter ausdifferenzieren. Monoland sind dabei eine unglaubliche Band, die das komplette Im-Sound-Stehen inszeniert wie kaum eine andere. Wer ihre Musik beschreiben will, verheddert sich meist in den Assoziationsketten, die ihr Sound evoziert.

Es ist ein mächtiges modulierendes Dröhnen, das auf ihrer Musik liegt. Unter sphärischem Brummen brechen Gesangs- und Gitarren-Melodien hervor, aus einer bleiernen Zeit, die wie Klumpen an den Stücken hängt. Das 154-Album von Wire mag ein Referenzpunkt sein, an dem sich die Musik von Monoland verorten lässt. Filme laufen da vor dem inneren Auge ab, zu sehen gibt es nur schemenhafte Strukturen. Mit Sampleloops, stehenden Bässen, sehr leisen Stimmen und kreisenden Melodien werden Hörer hypnotisiert.

Mit diesem Sound kann man sich zurückziehen in den inneren Wandschrank und sich ausstopfen lassen. Oder man bringt damit jede Party zum Total-Stillstand.

Im Vorprogramm: The Broun Sinatras. Carsten Klook

So, 1. 5., 22 Uhr, Astra-Stube