Hassan-Mord aufgeklärt

Fünf Iraker gestehen Mord an britischer Care-Leiterin. Massengrab mit 1.500 Leichen im Süden Iraks entdeckt

BAGDAD dpa/afp ■ Fünf Iraker haben nach offiziellen Angaben aus Bagdad den Mord an der früheren Leiterin der Hilfsorganisation Care, Margaret Hassan, gestanden. Die Männer seien am gestern Morgen im Süden der Hauptstadt festgenommen worden und hätten die Entführung der 59-Jährigen Mitte Oktober 2004 gestanden, sagte ein Vertreter des Innenministeriums. Die Leiche Hassans wurde nie gefunden.

Unterdessen haben US-Ermittler im Süden des Iraks ein Massengrab mit den Leichen von mindestens 1.500 Kurden entdeckt, die einst von den Soldaten Saddam Husseins ermordet wurden. Nach Angaben der Ermittler konnten die Leichen anhand ihrer Kleidung als Kurden identifiziert werden. Die Opfer wurden offensichtlich gezwungen, sich an den Rand der Gruben zu stellen, und wurden mit AK-47-Sturmgewehren erschossen. Insgesamt wurden seit dem Sturz des Regimes im April 2003 rund 300 Massengräber entdeckt. 60 Kilometer südlich von Bagdad fanden Polizisten am Samstag zudem die Leichen von vier enthaupteten Irakern, darunter zwei Soldaten und ein Übersetzer, der für die US-Armee gearbeitet hatte. Sie seien vor einigen Tagen getötet worden, hieß es.

Gestern kamen bei Anschlägen im Irak mindestens zwölf Menschen ums Leben. Im Bagdader Vorort Safrania riss ein Selbstmordattentäter nach Angaben von Augenzeugen an einer Straßensperre der US-Armee vier Menschen mit in den Tod. Bei der Explosion der Autobombe seien zwei US-Soldaten und zwei irakische Passanten ums Leben gekommen. Dies wurde von der US-Armee zunächst nicht bestätigt. Der Nachrichtensender al-Arabia sprach von fünf getöteten Irakern und machte keine Angaben zu möglichen US-Opfern.