ZÜCHTUNGSFEHLER
: Duftabwehr von Mais wiederhergestellt

NEUENBURG/JENA | Pflanzengenetiker haben den bei einigen Maissorten verloren gegangenen Duftabwehrmechanismus wieder „eingebaut“. Dieser „Hilferuf“ lockt Feinde von Wurzelschädlingen an, wie die Schweizer Universität Neuenburg und das Max-Planck-Institut (MPI) für chemische Ökologie in Jena mitteilten. Die Forscher hatten herausgefunden, dass einige amerikanische Maissorten nicht mehr in der Lage sind, die schützende Substanz selbst zu produzieren. Die Fähigkeit sei vermutlich im Laufe der züchterischen Auslese verloren gegangen. Folgen seien enorme Ernteausfälle durch den Maiswurzelbohrer in Nordamerika. Das beim Mais für den duftenden „Hilferuf“ verantwortliche Molekül konnte jetzt identifiziert werden. Die flüchtige Substanz werde dabei nicht nur beim Angriff auf das Blattwerk, sondern auch im Wurzelbereich produziert. Der Duftstoff locke Nematoden an, winzige Würmer, welche die schädlichen Larven des Maiswurzelbohrers vernichteten. In weiteren Experimenten sollen nun die Anwendungsmethoden für Nematoden und das Molekül optimiert werden. Von den Foschern wurde auch schon ein entsprechender Patentantrag eingereicht. (ap)