Neue S-Bahn nach Schleswig-Holstein

NAHVERKEHR Verbindung nach Kaltenkirchen soll zur zweigleisigen elektrifizierten S-Bahnstrecke werden

Die Hamburgische Bürgerschaft will den Ausbau der Schienenverbindung zwischen Hamburg und Kaltenkirchen beschleunigen. In einem gemeinsamen Antrag, der am heutigen Mittwochabend eingebracht werden soll, fordern alle fünf Fraktionen den SPD-Senat auf, zusammen mit Schleswig-Holstein „die Integration der Strecke in das S-Bahnnetz“ voranzutreiben. Einen fast wortgleichen Beschluss hat der Landtag in Kiel bereits im Dezember gefasst.

Zwischen Kaltenkirchen und der Hamburger Station Eidelstedt verkehren betagte Dieselzüge der Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN), die je zu Hälfte den beiden Ländern gehört. Einen Direktanschluss aus diesem bevölkerungsstarken Teil des Speckgürtels in die Hamburger City gibt es nicht. Da die alten Triebwagen nach Auskunft des Hamburger Senats spätestens 2017 außer Dienst gestellt werden müssen, besteht dringender Handlungsbedarf.

Deshalb soll die etwa 30 Kilometer lange Strecke zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Die Kosten dürften bei mindestens 50 Millionen Euro liegen. Ein Zuschuss solle nach einer für den Herbst erwarteten Kosten-Nutzen-Analyse „noch in diesem Jahr beim Bund beantragt werden“, sagt SPD-Verkehrspolitikerin Martina Koeppen. „Das Potenzial an Pendlern ist immens“, sagt Till Steffen von den Grünen.

Dabei würde die AKN-Strecke von der Hamburger S-Bahn übernommen werden. Im Gespräch sind zwei Varianten. So könnte die S 21 von Aumühle im Hamburger Osten ab Eidelstedt nach Norden umgeleitet werden. Deren Teilstück zwischen Pinneberg und Eidelstedt würde dann eine zusätzliche S 32 übernehmen, die bis nach Harburg fahren soll. Erwogen wird auch, die geplante S 4 zwischen Bad Oldesloe und Hamburg bis Pinneberg zu verlängern.

Mit den Detailplanungen müssten die beiden Landesregierungen im Herbst beginnen. Frühestens 2020 könnten die S-Bahnen fahren.  SMV