Bildungspaket soll durchleuchtet werden

HARTZ IV Kanzlerin Angela Merkel kündigt an, prüfen zu lassen, wie das Bildungspaket funktioniert

BERLIN dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will in zwei Jahren das Hartz-IV-Bildungspaket für bedürftige Kinder auf seine Wirksamkeit überprüfen lassen. „Wir werden untersuchen, was gut gelaufen ist und was verbessert werden muss“, sicherte Merkel nach einem Gespräch mit der Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder am Donnerstag in Berlin zu.

Die Bildungshilfen des Bundes zielen auf 2,4 Millionen Kinder von Langzeitarbeitslosen und anderen armen Eltern. Dabei geht es um ein warmes Mittagessen, Vereinsbeiträge für Sport und Musik und bei Bedarf auch um Nachhilfe. Sozialverbände kritisieren seit Verabschiedung des Programms vor einem Jahr zu viel Bürokratie im Antragsverfahren und fordern den Einsatz von mehr Schulsozialarbeitern.

Der Präsident der KMK, Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD), sagte, Bund und Länder arbeiteten bei den Bildungshilfen für bedürftige Kinder gut zusammen. Die einzelnen Maßnahmen des Paketes seien jedoch noch verbesserungsfähig. Das Bildungspaket war nach langwierigen Verhandlungen von Bund, Ländern und Kommunen geschnürt worden, nachdem das Bundesverfassungsgericht eine Hartz-IV-Reform gefordert hatte.

Es war das erste Mal, dass ein Kanzler die Kultusministerkonferenz besuchte. Schwerpunkt des Gespräches bildeten Möglichkeiten eines besseren Sprachunterrichts für Kinder mit ausländischen Wurzeln. Kanzlerin und Kultusminister bekräftigten ihre im Dezember beim Integrationsgipfel getroffenen Absprachen, die Programme für Sprachdiagnostik, Sprach- und Leseförderung fortzusetzen. Merkel forderte noch mehr Engagement der Länder beim Sprachunterricht für Migrantenkinder. Die Förderung soll vom Kindergarten über die Grundschulen bis zum Schulabschluss gehen, versicherte Rabe.