Noch kein Hilferuf

HAPAG-LLOYD Aufsichtsrat der Reederei vertagt Entscheidung über Antrag auf Staatsbürgschaft

Die angeschlagene Reederei Hapag-Lloyd hat die Entscheidung über das benötigte Hilfspaket im Milliardenvolumen vertagt. Der Aufsichtsrat unterstütze das Sanierungskonzept des Vorstandes, teilte das Gremium am Dienstag nach einer Sitzung in Hamburg mit. Die Unternehmensberatung Roland Berger habe bestätigt, dass Hapag-Lloyd in einem langfristig attraktiven Wachstumsmarkt gut positioniert sei.

Zu dem Hilfspaket von insgesamt mindestens 1,75 Milliarden Euro hieß es lediglich, darüber befänden sich die Beteiligten „in Gesprächen“. Vermutlich will sich der bislang zögerliche Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne nun doch mit etwa 100 Millionen Euro beteiligen.

Von rund 750 Millionen Euro, die die Eigner bereitstellen müssten, waren im Juli 330 Millionen Euro bewilligt worden, um kurzfristig Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Der größte Anteilseigner Tui trug damals mit 215 Millionen Euro die Hauptlast. Aus dem Konsortium „Albert Ballin“ (57 Prozent Anteil) scherten Klaus-Michael Kühne, die Warburg-Bank und die Versicherung Hanse-Merkur aus. Die Stadt Hamburg beteiligte sich mit rund 76 Millionen Euro, Signal Iduna mit 23 und die HSH Nordbank mit 15 Millionen Euro.

Nun sollen von Banken 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Dafür wird als Sicherheit eine Bürgschaft des Bundes benötigt. Der Antrag dürfte noch in dieser Woche in Berlin gestellt werden.  (dpa/taz)