Elterninitiative erringt Etappensieg

Behinderte Kinder werden weiter von Fachkräften in die Schule begleitet. Kölns Sozialdezernentin Marlis Bredehorst nimmt die beabsichtigte Streichung vorerst zurück

KÖLN taz ■ Die pädagogische Schulbegleitung behinderter Kinder in Köln wird zunächst für ein halbes Jahr fortgesetzt. Mit dieser Entscheidung reagierte Sozialdezernentin Marlis Bredehorst (Grüne) auf Proteste von Eltern, pädagogischen Fachkräften und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die die geplante sofortige Streichung der Schulbegleitung kritisiert hatten. Bredehorst entschuldigte sich am Donnerstag im Sozialausschuss für die falsche Einschätzung der Arbeit durch die Sozialverwaltung. Die Dezernentin will nun in sechs Monaten neu entscheiden.

Das Sozialamt hatte Anfang März den Trägern der Schulbegleitung und den Eltern behinderter Kinder überraschend mitgeteilt, dass die Stadt die Begleitung durch Fachkräfte ab dem Schuljahr 2005/2006 nicht mehr finanzieren werde. Es handele sich um „originäre Aufgaben der Schule“, begründete das Amt den Ausstieg aus der seit Jahren bewährten Praxis.

„Wir können durch den Aufschub erst mal durchatmen“, sagte Elternsprecherin Annette Lantiat. In der Ausschusssitzung hatte der „Aktionskreis Pädagogische Einzelfallhilfe“ auf einem Transparent „Keine Einsparung auf dem Rücken unserer Pänz!“ gefordert. Zuvor hatte bereits die „Elterninitiative von Kindern mit Schulbegleitung“ in einem Gespräch mit der Sozialdezernentin den Ausstieg kritisiert.

THOMAS SPOLERT