HIER IST BERLIN

Chip-Skandal bei Aldi

Neulich bei Aldi. Schob ich den Wagen zurück in seine Reihe, um durch Zusammenklacken der Vorrichtung meinen Euro zu lösen. Heraus kam: ein dreckig-weißer Chip.

Ich habe niemals einen Einkaufs-Chip besessen. Ich hasse Einkaufs-Chips. Sie nerven im Portemonnaie. Und ihre Besitzer nerven mit ihrem „Hab ’nen Chip“-Getue, wenn man ihren Wagen gegen einen Euro tauschen will. Pampige Antworten geben zu können, ist meiner Ansicht nach der einzige Grund, einen Einkaufs-Chip zu besitzen.

Ich warf einen Blick in die Tüte: Das war mein Einkauf, kein Zweifel. Ich ging dann zur Kasse, aber nur, um mich zu versichern, dass ich nicht spinne. Da stand schon ein junger Mann im Parka. Er hatte das gleiche Problem. Irgendjemand musste durch den Supermarkt gerannt sein und in verwaisten Wagen Euro-Stücke gegen Chips getauscht haben. Als ich die Verkäuferin mit diesen Praktiken bekannt machte, zuckte sie nur mit den Schultern.

Ich glaub, ich will zurück nach Süddeutschland. ase

VERDAMMTE GEGENWART

Bierhimmel, Kreuzberg. Zwei Vierzigjährige, zwei Bier.

Erster Mann: Weißt du, wen ich gestern beim Zappen auf Eurosport nach hundert Jahren wieder gesehen habe?

Zweiter Mann: Ne. Wen denn?

Erster Mann: Mary Pierce.

Zweiter Mann: War das nicht diese Tennis-Superbrumme?

Erster Mann: Genau. Und weißt du, was ich als Erstes dachte?

Zweiter Mann: Ne. Was denn?

Erster Mann: Ich dachte, Mann, ist die alt geworden.