KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER DEN AUSBAU DER WINDKRAFT
: Das Ende der Energiewende

Bund und Länder müssen für klare Rechtsgrundlagen und Finanzhilfen sorgen

Die Energiewende ist in Gefahr. Ein Jahr nach Fukushima droht alles ins Stocken zu geraten, was unmittelbar nach dem GAU in Japan vollmundig verkündet wurde. Der Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien gerät in eine Sackgasse, weil die Politik es schuldhaft versäumt hat, verlässliche Rahmenbedingungen für Stromproduktion und speziell die Stromnetze zu schaffen.

Das hat jetzt unmittelbare Konsequenzen für die Herstellung von Windkraftanlagen und damit auch für Arbeitsplätze. Zunächst nur in Emden, aber daraus darf kein Flächenbrand werden. Deshalb müssen der Bund und die vor allem betroffenen norddeutschen Länder jetzt zügig für klare Rechtsgrundlagen und auch für Finanzierungshilfen sorgen.

Denn die Investitionen in Offshore-Windparks hängen davon ab, dass die Anlagen auch ans Verteilungsnetz angeschlossen werden können. Und dessen Ausbau ist um mindestens ein Jahr in Verzug. Deshalb müssen die Betreiberfirmen weit länger als kalkuliert auf Einnahmen warten – eine Durststrecke, die katastrophale Folgen haben kann.

Der weitere Ausbau der Offshore-Windkraft könnte zum Erliegen kommen, wenn die technischen und finanziellen Probleme nicht rasch gelöst werden. Dazu braucht es klare Standards und im Zweifel staatliche Hilfen. Sonst ist die Energiewende schnell zu Ende.

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