meinungsstark
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Weltkindertag in Gaza – ausgefallen!

„Gaza-Krieg und Weltkindertag: Auch Israelis unter den Opfern. Kinder sind die unschuldigen Opfer jedes bewaffneten Konflikts. Doch das schützt sie nicht davor, instrumentalisiert zu werden – wie derzeit in Gaza“, taz vom 20. 9. 24

Die Autorin sieht Nachrichtenagenturen und NGOs Schlange stehen, um „Netanjahu & Co“ zu kritisieren. Das ganze jüdische Volk werde so in Sippenhaft genommen und die Ritualmord-Legenden wiederbelebt. Ja, inzwischen gibt es Kritik in den Medien an der israelischen Kriegsführung und der Verweigerung von Verhandlungen, aber in den Medien, die ich lese, wird nicht das ganze jüdische Volk angeklagt. Vielmehr wird über die machtvollen israelischen Demonstrationen gegen die eigene Regierung ausführlich berichtet. Und im Gegensatz zu den erfundenen Ritualmorden sind die toten Kinder und Frauen real! Die Autorin selbst zitiert ja die Zahlen von Unicef. Was zu Recht kritisiert wird, ist die Unverhältnismäßigkeit der Kriegsführung, die zu Zehntausenden toten Frauen und Kindern geführt hat: das ist ein Krieg gegen die Bevölkerung und nicht nur gegen die Hamas. Ja, die Hamas beschießt Zivilisten, auch Kinder. Aber in Israel gibt es noch sichere Orte und Bunker, in die sie fliehen können – im weitgehend zerstörten Gazastreifen nicht. An Israel würden andere Standards angelegt als an die Hamas, wird bemängelt. Ja, selbstverständlich erwartet man von einem demokratischen Staat etwas anderes als von einer Terrorgruppe – nämlich die Achtung des Menschen- und Völkerrechts.

Eduard Belotti, Augsburg

Wow! Meist bin ich so gar nicht auf taz-Linie. Eigentlich gucke ich vor allem vorbei, um zu schauen, was die „Gegenseite“ so schreibt. Und dann stoße ich auf diesen Artikel. Der beste Artikel, den ich seit Wochen gelesen habe. Danke, dass Sie ihn veröffentlichten. Liebe Grüße aus der Schweiz. Sam Urech

Rassismus in der Polizei – auch weg?

„Studie zur deutschen Polizei: ‚Es gibt kein Rassismus-Problem‘“, taz vom 20. 9. 24

1. Es wird kein Polizist offen sagen, er sei rechtsextrem. In Gesprächen auf dem Flur sieht das ganz anders aus.

2. Die Studie deckt sich mit meiner 37 1/2-jährigen Erfahrung, dass Rechtsextreme in der Minderheit sind. Die Quote 400 von 40 000 erscheint mir aber als sehr wohlwollend.

3. Die Minderheit ist wie in anderen Bereichen auch sehr laut.

4. Die Polizisten auf der Straße sind noch mal was ganz anderes als in den Büros. Hartmut Krollmann, Düsseldorf

„Wir hätten es wissen müssen“

Ostdeutsche und ihr Wahlverhalten: Schluss mit dem Verstehen, taz vom 19. 9. 24

„Jeder, der bei Trost war, hätte wissen müssen, was mit einer schnellen Währungsunion und dem Beitritt auf uns zukam.“ So ist es! Aber die CDU, insbesondere Helmut Kohl, hatte eine Chance erkannt und sich in populistischer Manier angebiedert. Das Wahlergebnis der Volkskammerwahl 1990 war entsprechend: Bündnis 90 2,9 Prozent, CDU 40,8. Alle, die die Zustände in der DDR kannten, wussten, dass es so einfach nicht funktionieren konnte. Ich stimme der Analyse voll und ganz zu und kann es heute noch nicht fassen, was damals abging. Aber die CDU und viele andere feiern auch heute noch Kohl für die deutsche Einheit. Die heutigen Zustände hätte man schon in den frühen 90er Jahren vorhersehen können. Harald Gruhl, Lehrte

Spatzen wissen mehr als Menschen

Katastrophenschutz: Hochwasser kennt keine Grenzen“, wochentaz vom 21. 9. 24

Es pfeifen mittlerweile die Spatzen von den Dächern, dass die vergangenen Katastrophen-Tage eine klassische Manifestation von Erderwärmung und Klimawandel waren. Aber es ist im Rahmen der verheerenden Hochwasserkatastrophe von keinerlei Gremium der Ausdruck Klimawandel und Dekarbonisierung gefallen. Wolfram Haider, Uni Wien