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Ein bisschen ist mir nach feiern zumute. Es ist also möglich, diese Bande zu behindern. Darf und muss die Regel werden.
"Trotzdem geht es jetzt um sie (Neonazis) statt um den fröhlichen CSD in Leipzig, seine rund 20.000 Teilnehmer:innen und deren politische Forderungen."
Lieber Herr Muschenich, ich freue mich auch sehr, dass die Neonazis in ihre Schranken verwiesen wurden. Ihren obigen Satz verstehe ich aber nicht. SIE sind doch derjenige, der den Artikel geschrieben hat. Es wäre doch in Ihrer Feder/Macht gelegen, auch die polit. Forderungen des CSD vorzustellen. ?
Alles schön gelaufen.
Einschliesslich, dass es nazi-intern nun zur Eigenkritik kommen wird: Schön um die 400 -500 Nazi Teilnehmerinnen und Teilnehmer ins Datensystem gespeist.
Kann man nur hoffen, dass mindestens schon mal die Bewerbungsstellen bei Polizei, die Sicherheitsüberprüfungen der Security-Dienstleister, die Musterungsstellen der Bundeswehr mit solchen Daten abgeglichen werden.
Die Nazi-Organisatoren werden sich wohl überlegen, ob sich das für ein bisschen Krakeelen gelohnt hat.
Was womöglich die Sicherheit von CSD´s unmittelbar erhöht. Das ist gut und alternativlos.
Andererseits wird man mit den klandestinen Lehren umgehen müssen, die die Nazi-Organisatoren aus dieser vollumfänglichen Niederlage ziehen.
@Elise Hampel Ich befürchte, dass es gerade Institutionen wie Polizei, Bundeswehr und Security-Dienstleister sein werden, die zukünftig ganz scharf auf diese Daten sein werden, wenn hier erst einmal die AfD die Macht übernommen hat.
Dass die Grünen Ricarda Lang und Omid Nouripour zurücktreten mussten, war absehbar. Sie standen der Habeck-Strategie im Weg.
CSD in Leipzig: Blamierte Neonazis
Sie wollten den CSD stören und kamen nicht mal aus dem Hauptbahnhof raus. Gut so. Es braucht antifaschistischen Gegenwind für freies queeres Leben.
Bunt und munter und kein Nazi weit und breit – CSD in Leipzig Foto: Sebastian Willnow/dpa
In Leipzig haben Neonazis versucht, den Christopher Street Day (CSD) zu stören – und sind gescheitert. Ihrem Kundgebungsaufruf folgten nicht – wie angemeldet – 1.000, sondern nur etwa 400 Rechtsextreme, und die kamen noch nicht mal aus dem Hauptbahnhof raus. Statt gegen den lebensfrohen, queeren Protest zu hetzen, warteten sie teilweise bis zum Abend darauf, dass die Polizei ihre Identität feststellte.
Dieses Fiasko für die Neonazis zeigt: Damit zum Beispiel queere Menschen frei von Bedrohungen und Gewalt leben können, braucht es ordentlichen antifaschistischen Gegenwind. Schön, dass er die Rechten in Leipzig umgeblasen hat. Schade, dass das in Bautzen und anderen kleinen Städten so nicht funktioniert.
Klar, nicht der antifaschistische Gegenprotest hat die Gitter aufgebaut, die Identitäten der Neonazis einzeln geprüft und sie wieder zurück in die Züge gesetzt. Das war die Polizei. Doch eine Woche zuvor brüllten eben in Bautzen vermutlich dieselben Neonazis dieselben Neonazi-Parolen. Trotzdem durften sie demonstrieren. In Leipzig provozierte offenbar erst der ankündigte Antifa-Protest, dass die Polizei gegen die menschenfeindliche Kundgebung vorging. Das Resultat: 80 Ordnungswidrigkeiten und 40 Straftaten. In Bautzen stellte die Polizei nicht halb so viele fest, obwohl dort fast doppelt so viele Rechtsextreme marschierten.
Durchs Verbieten oder Ignorieren gehen die Neonazis nicht weg. Im Gegenteil, in Sachsen haben sie starken Zuwachs. Auch das war in Leipzig zu sehen. Unter den 400 festgesetzten Neonazis waren 160 Jugendliche und vier Kinder. Wenn die gemeinsam „Ganz Deutschland hasst den CSD“ brüllen, erzeugt das Gefühl, in der Mehrheit zu sein. Das stimmt zwar nicht, aber es mobilisiert. Steht ihnen aber ein großer antifaschistischer Protest gegenüber, bröckelt das Narrativ.
Jede neonazistische Versammlung ist eine zu viel. Der Neonazi-Protest in Leipzig ist für die Organisator:innen blamabel. Trotzdem geht es jetzt um sie statt um den fröhlichen CSD in Leipzig, seine rund 20.000 Teilnehmer:innen und deren politische Forderungen.
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Kommentar von
David Muschenich
Korrespondent
Ist in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Korrespondent für die taz unterwegs. War Volontär bei der taz, nachdem er Journalismus an der Universität Leipzig sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erfurt studiert hat.
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