Millionen für „Events“

betr.: „Keine Entscheidung über Mittel für Kulturstadt-Projekte“ taz Bremen vom 3.5.2005

Zur Zeit wird ständig über die Verplanung der so genannten Kulturhauptstadtmillionen und neue Köpfe im Kulturressort berichtet. Ich weise darauf hin, dass auch dieses Geld nur durch neue Schulden zustande kommt, es wird also locker über Geld geredet, dass es gar nicht gibt. In Zeiten leerer Kassen wäre es besser, sparsam mit Geld umzugehen. Ich kann es nicht gutheißen, Millionen für ‚Events‘ in der Innenstadt auszugeben und gleichzeitig bewährten Einrichtungen das Geld zu kürzen. Jeden Sommer wird in der Innenstadt La Strada mit klitzekleinem öffentlichen Zuschuss zur Freude von Bremern und Touristen veranstaltet. Warum nicht hier etwas mehr Geld ausgeben und drei Wochen die Innenstadt bereichern? Bremen ist zuerst die Stadt der Menschen, die hier leben. Eine positive Identifikation der Bremer mit ihrem Gemeinwesen stärkt Bremen. Wann nehmen die verantwortlichen Politiker endlich Abstand davon, mit großen Summen neuer Schulden Großveranstaltungen zu sponsern, wenn gleichzeitig die allen Bürgern wichtigen und lieb gewonnenen Institutionen wegbrechen, wie z.B. ein Teil der Bibliotheken in den Stadtteilen? Warum ist ein Kultursenator nicht in der Lage, seine nachgeordneten Ämter so zu organisieren, dass ohne neues Personal attraktive Kultur gestaltet wird? Jürgen Maly, Bremen