Die Party muss für alle da sein

Rock-’n’-Rolli-Party am Samstag im „Kater Holzig“

VON CHRISTIAN GEHRKE

Das „Kater Holzig“ hat es gut gemeint: „Rock ’n’ Rolli“ hieß die Party, bei der behinderte und nichtbehinderte Menschen am Samstag zusammen gefeiert haben. Doch die eigentlich schöne Idee hat einen faden Beigeschmack: Eine Party, die einen solchen Namen trägt und schon um 18 Uhr anfängt, ist eben keine gewöhnliche Party.

Sicher, auf gewöhnlichen Partys gibt es häufig Barrieren, die etwa Rollstuhlfahrer nicht überwinden können. Zudem wird es immer Gäste geben, die Behinderte skeptisch betrachten. Und es ist kompliziert, als Behinderter in einem Club Nicht-Behinderte kennenzulernen.

Und dennoch: Für diese Hindernisse gibt es Lösungen. Wo Barrieren im Weg sind, sind Menschen bereit, Hilfe zu leisten. Wenn Rollstuhlfahrer immer wieder im gleichen Club sind, sehen auch die größten Skeptiker ein, dass sie dazugehören. Und in Sachen ansprechen: Nur Mut, irgendwann klappt es – der Alkohol hat schon so manche Barriere abgebaut.

Dass behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammen feiern, sollte selbstverständlich sein. Barrieren werden nie verschwinden, aber sie müssen überwunden werden. Körperbehinderte oder geistig Behinderte auf einer ganz normalen Party ohne besonderen Namen und ohne besondere Vorkehrungen? Das ist bestimmt nicht einfach. Aber es muss das Ziel sein.

Der Autor ist gehbehindert.