NICK REIMER ÜBER DEN WIRTSCHFTLICHEN AUFHOLPROZESS DES OSTENS
: Innovation durch Migration

Ostdeutschlands Aufholprozess kann nur mit ausländischen Mitbürgern gelingen

Nein, blühende Landschaften gibt es im deutschen Osten auch 20 Jahre nach der Kohl’schen Verheißung nicht. Ostdeutschland hinkt beim wirtschaftlichen Aufholprozess dem Westniveau weiter hinterher. Allerdings gibt es elbwärts viele Pflanzen, die es zur Blüte treiben: Der Abstand hat sich auf ein Viertel verringert, wie die neuesten Untersuchungen der Wirtschaftsinstitute zeigen. Demnach sind die wirtschaftlichen Kenndaten in den ländlichen Regionen des Ostens sogar schon sehr nahe an den Kenndaten im Westen. Das viele Solidarpakt-Geld, dass Deutschland West den Schwestern und Brüdern ostwärts spendierte, hat sich also gelohnt.

Um den Abstand weiter zu verringern, empfehlen die Wirtschaftsweisen ein Umdenken in der Förderpolitik. Statt in „Beton“ soll lieber in die „Köpfe“ investiert werden. Will heißen: Autobahnen gibt es mittlerweile genug, was der ostdeutschen Wirtschaft fehlt, ist Innovationskraft. Qualifizierte Facharbeiter sind schon heute vielerorts ein Mangel, ungenügende Forschungs- und Entwicklungskapazitäten machen den Osten immer noch zur verlängerten Werkbank des Westens. Dazu kommt das demografische Problem: Zwei Millionen Menschen haben den Osten seit der Wende verlassen, wegen des nachwendlichen Geburtenknicks werden in wenigen Jahren die Arbeitskräfte knapp. Damit wird der wirtschaftliche Aufholprozess massiv gefährdet. „Weniger Menschen gleich weniger Wachstum“ heißt die volkswirtschaftliche Formel.

Helfen kann dagegen nur Migration. Ostdeutschlands Aufholprozess kann nur mit ausländischen Mitbürgern gelingen. Solange aber dumpfbackige Glatzen Ausländer „klatschen“, so lange ist der Osten für Migranten so attraktiv wie eine Dornenhecke im Blumenbeet. Die Botschaft ist also einfach: Wer bei den Landtagswahlen am Wochenende NPD wählt, der stimmt gegen die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands.