„Wir bewerten nicht“

Der Hamburger Architektursommer wird eröffnet

■ 46, studierter Architekt, ist freiberuflicher Architektur- und Stadtvermittler. Er koordiniert seit 2003 die Veranstaltungen des Architektursommers.

taz: Herr Feige, das Motto des diesjährigen Architektursommers ist „Vor Ort – Aneignung und Teilnahme“. Wie eignen sich denn die Hamburger ihre Stadt an?

Stephan Feige: In der Stadt engagieren sich viele Initiativen und einzelne Bürger für ihre gebaute Umwelt. Beispiele, wie die Esso-Häuser und das Gängeviertel, zeigen das sehr anschaulich.

Arbeiten Sie mit den Bürgerbewegungen zusammen?

Wir sind eine unabhängige Initiative, an der wirklich jeder teilnehmen kann. Hochschulen, Behörden, Architektenverbände, Studierende, Galeristen und Museen gestalten das Programm mit. Wir wollen uns nicht zwischen alternativ und etabliert positionieren. Es kann durchaus vorkommen, dass sehr kontroverse Positionen zum gleichen Bauprojekt vorgetragen werden. Wir bewerten das nicht.

Wie ist der Architektursommer eigentlich entstanden?

1994 haben verschiedene beruflich Architekturbeschäftigte und Vertreter der Kulturszene überlegt, wie man Städtebau ins Gespräch bringen kann. Die naheliegende Lösung – ein Museum zu gründen – ist jedoch ein langwieriger Prozess. Stattdessen wurde das flexiblere Format entwickelt: der Architektursommer.INTERVIEW: SMW

Eröffnung Hamburger Architektursommer: 19.30 Uhr, Phönixhof, Ruhrstraße/Stahltwiete