„Familiäre Atmosphäre“

Livemusik und Recyclingdesign im Karoviertel

■ 28, ist Schauspielerin. Sie ist zweite Vorsitzende des Mobile Blues Club e.V., dem sie nach einem Auftritt 2008 beitrat.

taz: Frau Thomas, was veranstalten Sie da im Karoviertel?

Anuschka Thomas: Das Label „Gut“ und der Mobile Blues Club organisieren dort gemeinsam ein Frühlingsfest. Unsere beiden kulturfördernden Vereine haben einen Zirkuswagen, eine kleine offene Bühne und Ausstellungswagen auf die Grünfläche gestellt. Auf dem Programm stehen Konzerte, open mic sowie Tanz- und Theatervorstellungen. Außerdem können Besucher an verschiedene Workshops teilnehmen: Von Gärtnern bis zum Instrumentenbasteln ist alles dabei. Übrigens ist unser Festival ökologisch ausgerichtet.

Inwiefern?

Das verkaufte Essen ist alles Bio und das Besteck ist recyclebar. Zudem haben wir einen Stand mit Fair-Trade-Schmuck. Kleine, lokale Designlabels sind auch dabei und bieten Artikel aus Recyclingmaterial an. Wir wollen zum Nachdenken anregen: Jeder kann dort, wo er ist, etwas tun.

Haben Sie eine besondere Verbindung zum Karoviertel?

Nicht direkt. Aber wir sind in Hamburg aufgewachsen und wollen die verschiedenen Stadtteile beleben. Später möchten wir das auf die umliegenden Dörfer ausweiten. Es geht uns darum, Verbindungen zu schaffen zwischen Menschen, Generationen, Kunstarten und Ländern. Wir wollen eine familiäre Atmosphäre erzeugen.

Auf Ihren Flyern ist eine Blume zum Ausschneiden und Ausmalen. Was verbirgt sich dahinter?

Die Idee war, keine Wegwerf-Flyer zu produzieren, sondern etwas, womit man seine Umgebung verschönern kann. Es gibt auch vor Ort noch eine Blumen-Mal-Aktion. Wer daran teilnimmt, hat schon Initiative gezeigt, denn es ist nicht ganz einfach, die Blumen auszuschneiden. Dahinter steht ein Gemeinschaftsgedanke: Da hängt auch mein Blümchen. INTERVIEW: SMW

Eröffnung Spring Pop Up Festival: 12 Uhr, Freifläche zwischen Ölmühle und Marktstraße. Bis 12. 5.