Ukraine attackiert Krim-Brücke: Verbindung unterbrochen
Die Explosionen auf der Krim-Brücke waren eine „Spezialoperation“ des ukrainischen Geheimdiensts. Fatal für die Versorgung des russischen Militärs.
Die Reaktion Moskaus auf eine Explosion auf der Krim-Brücke in der Nacht zu Montag zeugte zumindest in Teilen von einem gewissen Realitätssinn. Die entsprechenden Sicherheitsdienste und Abteilungen Russlands bereiteten sich auf mögliche weitere Angriffe vor, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Man sei sich der Heimtücke des Kyjiwer Regimes bewusst und werde sich darauf konzentrieren, eine Wiederholung solcher Tragödien zu verhindern. Die Reaktion auf diese Explosion „wird das Erreichen aller Ziele der militärischen Spezialoperation sein“, so Peskow.
In der Nacht zu Montag war es auf der Krim-Brücke zu einer Explosion (einige Medien berichten von zwei Explosionen) gekommen. Dabei wurde ein Ehepaar getötet, seine 14-jährige Tochter verletzt.
Auf Fotos, die in Telegram-Kanälen kursierten, waren zwei schwer beschädigte Stützpfeiler der Brücke zu sehen. Moskau machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Dabei seien zwei Drohnen zum Einsatz gekommen. Die zuständigen Behörden hätten ein Ermittlungsverfahren wegen eines Terroranschlags eingeleitet, hieß es.
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Mit dem PKW die Front entlang
Von ukrainischer Seite war zunächst zu vernehmen gewesen, dass der Geheimdienst (SBU) die Details der Operation „nach dem Sieg“ öffentlich machen werde. Unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle berichtete der russischsprachige Dienst der BBC dann jedoch, dass der Angriff auf die Brücke eine Sonderoperation der Seestreitkräfte (WSU) des SBU gewesen sei. Laut der Quelle sei es zunächst schwierig gewesen, bis zu der Brücke vorzudringen, das sei schließlich aber doch gelungen.
War der gesamte Verkehr nach der Explosion auf der Krim-Brücke zunächst unterbrochen, wurden der Zug- und Fährverkehr nach einigen Stunden wieder aufgenommen. Pkw-Fahrer*innen wurden aufgefordert, die Route durch die von russischen Truppen besetzten südlichen Gebiete der Ukraine zu nehmen. Die Front ist dort nicht weit entfernt.
Die Krim-Brücke ist für die Versorgungskette der russischen Armee in der Südukraine sowie der Krim selbst von entscheidender Bedeutung. Die Lieferung militärischer Güter läuft über die Eisenbahnverbindung. Bereits im vergangenen Oktober war die Brücke schon einmal Ziel eines Angriffs geworden. Bei der Explosion eines Lkws wurden drei Pfeiler der Autobahnbrücke, aber auch die Eisenbahnbrücke schwer beschädigt.
Leser*innenkommentare
Philippo1000
Ein eher ungünstiger Zeitpunkt für diese Tat, für Alle, die auf eine Fortführung des Getreidedeals gehofft haben.
Jim Hawkins
@Philippo1000 Wirklich?
Die Ukraine macht einmal das, was Russland jeden Tag macht.
Und deshalb soll sie die Verantwortung für das Aus des Getreidedeals tragen?