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Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen haben menschliche Überreste nach Neuseeland zurückgegeben. In einer feierlichen Zeremonie, der auch offizielle Vertreter Neuseelands beiwohnten, wurden die Knochen und Haarproben von 64 Maori aus Neuseeland und Moriori von den Chatham-Inseln sowie Gipsabgüsse und eine Grabbeigabe in Leipzig rückübereignet. Die Gebeine gelangten zwischen 1870 und 1905 nach Dresden und stammen den Angaben zufolge aus Grabplünderungen sowie von Opfern gewaltsamer Auseinandersetzungen. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) nannte die Rückgabe einen wichtigen Schritt in der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe der Sammlungen des Freistaats Sachsen. Die Rückgabe ist Teil einer deutschlandweiten Reihe von Repatriierungen nach Neuseeland, an denen auch Museen aus Stuttgart, Hildesheim, Mannheim und Göttingen beteiligt sind.

Najem Wali ist neuer Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN Deutschland. Außerdem ist der 1956 in Irak geborene Journalist und Autor auch neuer PEN-Vizepräsident. Er folgt damit in beidem Vorgängerin Cornelia Zetsche nach, wie die Schriftstellervereinigung am Dienstag in Darmstadt mitteilte. Bis zur Mitgliederversammlung handele es sich zunächst um eine Interimslösung. Wali war selbst im Irak inhaftiert und gefoltert worden, bevor er 1980 nach Deutschland flüchtete.