Sinkende Energiekosten: Die Preiskurve zeigt nach unten

Im Großhandel sind die Preise für Gas und Strom bereits gesunken. Nun erreicht die Entwicklung auch die privaten Haushalte.

Stromleitung vor rotem Sonnenaufgang

Energiekrise vorbei? Jedenfalls wird der Strom billiger Foto: Julian Stratenschulte/dpa

BERLIN taz | An den europäischen Energiemärkten fallen die Strom- und Gaspreise seit Monaten – jetzt kommen die ersten Preissenkungen auch bei Endkunden an. Das Preisvergleichsportal Verivox ermittelte im Strommarkt 91 Grundversorgungstarife, die in der Zeit von Mai bis Juli um durchschnittlich zwölf Prozent billiger wurden. Der Kilowattstundenpreis betrage in der Grundversorgung allerdings immer noch im Mittel 45,78 Cent und liegt damit noch immer über dem Deckelbetrag der Strompreisbremse von 40 Cent. Folglich wird der Stromverbrauch von Privatkunden weiterhin in vielen Fällen subventioniert.

Ähnlich ist die Situation am Gasmarkt. Dort liegt der Kilowattstundenpreis im Grundversorgungstarif nach Verivox-Zahlen aktuell bei durchschnittlich 15,57 Cent. Das Preisportal ermittelte nun 80 Tarife, die im Zeitraum von Mai bis Juli um durchschnittlich 23 Prozent reduziert werden. Auch an die Gasverbraucher fließen somit weiterhin Subventionen, weil der staatlich festgelegte Deckel hier bei zwölf Cent liegt.

Sowohl am Gas- wie auch am Strommarkt gebe es aber auch für Neukunden inzwischen wieder Tarife, die unterhalb der Subventionsschwelle liegen, heißt es in einer Mitteilung des Preisportals. Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen für Neukunden komme auf einen durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 10,28 Cent, inklusive des auf 20.000 Kilowattstunden umgelegten Grundpreises.

Beim Strom liege nach vergleichbarer Rechnung das günstigste verfügbare Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen bei 31,77 Cent je Kilowattstunde, also ebenfalls deutlich unter der Preisbremse von 40 Cent.

Auf dem Niveau wie vor Kriegsbeginn in der Ukraine

Die Endkundenpreise für Strom und Gas folgen immer erst mit gewisser Verzögerung den Großhandelspreisen, weil die Unternehmen die Energie oft mit einem gewissen Vorlauf einkaufen. Somit dürften angesichts der bis zuletzt stetig gefallenen Erdgaspreise sowohl am Gas-, wie auch dem Strommarkt die Endkundenpreise noch weiter nachgeben.

Am Terminmarkt lag der Preis für Erdgaslieferungen für den kommenden Winter zuletzt nur noch bei gut 48 Euro je Megawattstunde. Er ist damit inzwischen wieder auf jenes Niveau gefallen, wo er unmittelbar vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine stand. Kurzzeitig war er im vergangenen August bis auf einen Spitzenwert von über 280 Euro angestiegen.

Da die Gaspreise noch immer Einfluss auf die Strompreise haben, zeigten diese einen ähnlichen Verlauf. Zuletzt kostete die Megawattstunde Strom für 2024 am Terminmarkt zwischen 130 und 140 Euro, nachdem derselbe Kontrakt im Spätsommer noch bei mehr als 400 Euro gelegen hatte.

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