taz wird
: „Feministische Weltgeschichte“

Was im Iran passiert: Gilda Sahebi kommt mit ihrem Buch „‚Unser Schwert ist Liebe‘“ in den taz Salon

Seit dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam wachsen die Proteste gegen das iranische Regime und darüber hinaus. Die Solidarität ist groß, zieht sich durch Altersgruppen, Schichten und Geschlechter. Die Menschen einigt der Kampf für „Jin, Jiyan, Azadî“ – „Frauen, Leben, Freiheit“. Sie kämpften weiter, schreibt die Journalistin Gilda Sahebi, „weil sie etwas haben, wofür sie kämpfen. Während die Machthaber nur den Verlust der Macht fürchten.“

„Was im Iran geschieht, ist feministische Weltgeschichte“, sagt Sahebi. Die taz-Autorin steht mit vielen Menschen im Land in Kontakt und beleuchtet die Aspekte der Revolte in ihrem neuen Buch „‚Unser Schwert ist Liebe’– Die feministische Revolte im Iran“(S. Fischer, 256 S., 24 Euro; E-Book 18,99 Euro). Darin geht es auch um die lange Geschichte der gewaltvollen Unterdrückung, um drohende Vereinnahmungen des Protests oder die Rolle der Musik. Denn einer, der für sein Engagement gegen die „Islamische Republik“ und ihre Politik bekannt ist, ist der Hip-Hop-Künstler Toomaj Salehi: „Das ist ein Schlachtfeld“, rappt er in einem seiner Tracks. „Unser Schwert ist Liebe.“ Das Stück inspirierte die Ärztin und Politikwissenschaftlerin Sahebi zum Titel des Buches. Gleich mehrfach stellt sie es nun im taz Salon im Norden vor.

Sahebi schreibt regelmäßig für die taz, aber auch den Spiegel oder die ARD. Sie ist im Iran geboren, in Deutschland aufgewachsen und lebt in Berlin. Als freie Journalistin beschäftigt sie sich insbesondere mit Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechten, dem Nahen Osten, Medizin und Wissenschaft. Für den Focus war sie eine der 100 Frauen des Jahres 2022, das Medium Magazin ernannte sie zur Politik­journalistin des Jahres.

taz Salon „Unser Schwert ist Liebe“ mit Gilda Sahebi und Jean-Philipp Baeck:

Di, 30. 5., 19 Uhr, Hamburg, Haus 73

Do, 8. 6., 19 Uhr, Bremerhaven, Humboldtschule/Aula

Di, 13. 6., 18 Uhr, Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus

Di, 12. 9., 19 Uhr, Kiel, Hansa 48

Eintritt frei, Reservierung nötig: https://pretix.eu

Im taz Salon trifft sie auf Jean-Philipp Baeck vom taz-Ressort „Reportage & Recherche“. Er veröffentlichte jüngst Recherchen zu Verstrickungen deutscher Firmen in die iranische Internet-Abschottung sowie – zusammen mit Sahebi – den Aktivitäten des iranischen Geheimdienstes in Deutschland. Alexander Diehl