Galilei-Schule wird neu gestaltet: Frische Farbe für die Friedrichstraße

Die Kreuzberger Galilei-Schule gibt sich eine neue Optik. Mit astronomischen Symbolen erinnert die Schule dabei an ihren Namensgeber.

Bunt aufgepeppt, die Galilei-Schule Foto: Friedrich Buschow

BERLIN taz | Carlos Capella steht in seiner mit bunten Farbklecksen übersäten Arbeitskleidung auf einer wackligen Leiter und kratzt mit einem Spachtel grob den Dreck von der grauen, mit Graffiti verschmierten Betonwand. Sein Kollege Alejandro Herzberg hat in ähnlicher Montur gerade den Aufbau eines kleinen Gerüsts abgeschlossen, das sie auch bald brauchen werden. Weil die Mauer, die sie gleich in Angriff nehmen, fast fünf Meter hoch ist.

Die beiden haben zusammen die Firma Oberflächendesign Berlin und führen für die Kreuzberger Galilei-Grundschule an der unteren Friedrichstraße ein Imageprojekt aus, bei dem drei Außenwände der Schule bemalt werden, was eben auch die Außenwahrnehmung der Schule verbessern soll.

Und das funktioniert wohl schon ganz gut. Jedenfalls erzählt mir Carlos Capella, dass selbst die Halbstarken, die in der kleinen Straße neben der Schule manchmal herumlungern und kiffen, die Arbeit der beiden an der Schule bereits gelobt haben.

Auch den Schülern gefällt es gut, dass aus der tristen Graffitiwand jetzt mal etwas Schönes wird, versichert Anette Nägele, die für „Bildung in Bewegung“ seit Jahren ähnliche Projekte unterstützt und begleitet. Die Schüler haben selbst Einfluss auf die Motive an den Wänden gehabt, sagt sie. Die haben nämlich im Kunstunterricht Bilder zu dem namensgebenden Universalgelehrten und Astronomen Galileo Galilei gemalt, woran sich die beiden Künstler dann bei ihren Vorschlägen orientiert haben. Deswegen findet man jetzt auf der Wand nicht nur Fernrohre und Sternenbilder, sondern auch Dinosaurier und UFOs. Am Ende hat das Schülerparlament der Schule für einen von drei Vorschlägen entschieden, der bereits an der Wand zu sehen ist.

Herausforderungen habe es aber reichlich gegeben, sagt Anette Nägele und spricht von langen Kämpfen mit Denkmal- und Landschaftsschutzamt, über Spezialfarben, die besondere Eigenschaften haben mussten, bis hin zu der farblichen Abstimmung mit einem etwa zweihundert Meter weit entferntem Museum.

Sie erzählt auch begeistert von einer Nachbarin, die – nachdem sie von der Verschönerung der Schulwand mitbekommen hat – sich jetzt um den etwas trist anmutenden Grünstreifen am Rande der Straße kümmert.

Carlos Capella zeigt mir auf seinem Handy die Computerskizze von der Wand und sagt, dass sie bald mit der Grundierung fertig sein wollen. Dann werden mit einem Beamer die Umrisse an die Wand geworfen. Mitte Juni soll schließlich auch die dritte Wand bemalt sein.

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