Kalifornien steigt aus Verbrennern aus: Ab 2035 fast ohne Benzin und Diesel

Der US-Bundesstaat Kalifornien läutet das Ende von neuen Verbrennerautos ein. Das ist wichtig für die USA, doch andere Länder sind schon weiter.

Ein Mann tantk ein Auto

Am Montag beantragte die Umweltbehörde Kaliforniens das Verbrenner-Aus bei der Bundesbehörde EPA Foto: Imago

BERLIN taz | Für künftige Generationen soll das Auto mit Auspuff wie heute ein Telefon mit Wählscheibe sein – also technisch veraltet. So wünscht es sich Gavin Newsom, der demokratische Gouverneur von Kalifornien. Der US-Bundesstaat will deshalb ab 2035 nur noch den Verkauf von Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen zulassen. Am Montag beantragte die Umweltbehörde des Staates, California Air Resources Board (CARB), das Verbrenner-Aus bei der Bundesumweltschutzbehörde EPA in Washington.

Kalifornien ist mit rund 40 Millionen Bewohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat – und damit auch der größte Automarkt in den USA. Der „Sonnenstaat“ gilt als besonders fortschrittlich. Die kommunalen Behörden, beispielsweise in San Francisco, kaufen fast keine Verbrennerautos mehr für den Eigenbedarf, bis 2040 soll der Verkehr hier komplett emissionsfrei sein.

Der bereits vor einem Jahr angekündigte Schritt der Kalifornier in Richtung emissionsfreier Autos hatte bereits Signalwirkung auf andere Bundesstaaten. Massachusetts, New Jersey und mindestens 11 weitere Staaten wollen so ebenfalls ab 2035 Verbrenner verbieten, in Washington im Nordwesten der USA ist es sogar ab 2030 geplant.

Das Verbrennerverbot soll bereits ab 2026 schrittweise greifen. Dann sollen 35 Prozent der Neuwagen Plug-in-Hybride (PHEV), E-Autos oder Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen fahren, 2030 sollen es 68 Prozent sein und bis 2035 soll der Anteil auf 100 Prozent steigen. Dann dürfen also keine rein fossil betriebenen Fahrzeuge mehr angeboten werden. „Diese Autos werden die Emissionen von herkömmlichen Fahrzeugen dauerhaft verdrängen“, schrieb CARB-Chef Steven Cliff.

Norwegen steigt schon 2025 aus

Die Bundesstaaten sind keineswegs die ersten, aber wegen der großen Bedeutung des US-Automarkts für den Rest der Welt dennoch relevant. Ende März beschlossen so die EU-Staaten nach wochenlanger Blockade Deutschlands endgültig, dass auch in Europa ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die Benzin oder Diesel tanken. Außerdem sind nun auch auf Druck der FDP E-Fuels erlaubt. Japan, die drittgrößte Autonation der Welt hinter China und den USA, hatte bereits vor drei Jahren das Ausstiegsdatum 2035 verkündet. Israel will 2030 so weit sein.

Schon 2025 soll es keine fossilen Neuzulassungen mehr in Norwegen geben. Dieses Ziel will die Regierung aber nicht mit einem Verbot erreichen. Vielmehr fördert sie den Verkauf von Elektroautos mit steuerlichen Anreizen. Fast 80 Prozent der 2022 neu zugelassenen Autos hatten in Norwegen einen Elektro-Antrieb. In Deutschland waren es knapp 50 Prozent.

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