Ökoanteil in Restaurants und Kantinen: Neues Biosiegel für Gastronomie

Bundesernährungsminister Cem Özdemir plant ein neues Öko-Label für die Gastronomie. Es soll zeigen, wie viel Prozent des Essens bio ist.

Ein festlich gedecketer Tisch

Ein neues Logo könnte den Bio-Anteil von Speisen in Restaurants und Kantinen kennzeichnen Foto: Busse/imago

BERLIN taz | In Kantinen, Mensen und Restaurants sollen die Gäste den Bio-Anteil am Essen künftig anhand eines neuen staatlichen Zeichens erkennen können. Das sieht ein Verordnungsentwurf von Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) vor, mit dem sich das Bundeskabinett am Mittwoch befasst hat. Die Regelungen sollen es Anbietern der Außer-Haus-Verpflegung zudem erleichtern, an einer Bio-Zertifizierung von Produkten und Zutaten teilzunehmen. Vorgesehen sind auch Regelungen zu Kontrollen.

Özdemir sagte, Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung mit täglich 17 Millionen Gästen hätten ein Riesenpotenzial, Jung und Alt mit gesundem, nahrhaftem und nachhaltigem Essen zu versorgen. Mit dem neuen Logo könnten Anbieter den Bio-Anteil freiwillig, einfach und überprüfbar kennzeichnen. Vorgesehen sind die Stufen Gold mit 90 bis 100 Prozent Bio, Silber mit 50 bis 89 Prozent und Bronze mit 20 bis 49 Prozent – jeweils bemessen am Geldwert des gesamten Wareneinkaufs. Das Label soll laut Entwurf aus einem gefärbten Kreis bestehen, in dem das Wort „Bio“, ein Messer-und-Gabel-Symbol sowie der jeweilige Prozentanteil am Essen stehen. Der Verordnungsentwurf liegt der taz vor.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßte die geplante Verordnung. „Vorbild ist Dänemark, wo ein ähnliches Siegel dazu beitrug, dass die Dänen heute weltweit am meisten Bio in ihren Kantinen, Mensen und Restaurants genießen können“, teilte der Branchenverband mit. In Deutschland werde der Anteil von Bio in der Außer-Haus-Verpflegung aktuell nur auf etwa zwei Prozent geschätzt.

Ziel: mehr Bio

Die Bundesregierung strebt insgesamt ein kräftiges Bio-Wachstum an. Ziel ist ein Öko-Flächenanteil von 30 Prozent bereits bis 2030. Nach jüngsten Daten für 2021 waren es zuletzt 10,9 Prozent der gesamten Agrarfläche nach 10,3 Prozent Ende 2020. Bio wirtschaften inzwischen 14 Prozent aller Höfe. Ökolandwirtschaft ist laut einer Studie des bundeseigenen Thünen-Agrarforschungsinstituts positiv für Artenvielfalt, Wasser und Böden.

Özdemirs Ministerium hat den Verordnungsentwurf nach eigenen Angaben Mitte März der Europäischen Kommission zur Prüfung vorgelegt. Der Bundesrat solle den Text im Sommer beschließen, kündigte das Ministerium an. (mit dpa)

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