Guardiola versus Tuchel: Partie mit viel Pep

In der Champions League treffen sich mit Bayern München und Manchester City nicht nur zwei Teams, sondern auch zwei sehr ähnliche Trainer.

Die Fußballtrainer Thomas Tuchel und Pep Guardiola stehen nebeneinander

Bis auf Handbewegung und Kopfbedeckung recht ähnlich: Thomas Tuchel (l.) und Pep Guardiola Foto: dpa/Rickett

Ein paar Details des Wiedersehens stehen schon fest. Wenn Thomas Tuchel an diesem Dienstagabend den Rasen des Stadions von Manchester City betritt, wird er Pep Guardiola herzlich begrüßen und von seinem Trainerkollegen wiederum sehr herzlich empfangen. Vielleicht begegnen sich die beiden ja schon zuvor, auf dem Weg hinaus zum Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales zwischen dem FC Bayern und dem englischen Meister. Es ist eine besondere Begegnung, nicht nur wegen Tuchel und Guar­diola. Für die Münchner ist es auch das erste Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel mit ihrem ehemaligen Trainer.

Zuvor haben Tuchel und Guar­diola jeweils den Plan des anderen zu durchschauen versucht. Wobei es ja bisher immer so war, dass Tuchel den Plan von Guardiola seziert hat, weil all seine Mannschaften im Duell mit den Teams des Katalanen als Außenseiter galten. Guar­diola hingegen lässt sich vielmehr von sich selbst inspirieren und von der Qualität der eigenen Mannschaft. Das wird dieses Mal nicht anders sein.

Den Bayern hingegen fehlen „ein bisschen Leichtigkeit, Selbstvertrauen und Kreativität“, stellte Tuchel nach dem 2:1 in Freiburg am Samstag fest. Die Hoffnungen ruhen auf zwei Säulen. Unter Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann zeigte der Rekordmeister in der Champions League stets jene Leichtigkeit und jenes Selbstvertrauen, das ihr in den nationalen Duellen abgeht. Acht Spiele, acht Siege, sieben davon ohne Gegentreffer, unter anderem gegen den FC Barcelona und Paris St. Germain – das beeindruckt.

Und dann sitzt da mit Tuchel nun jener Trainer zum ersten Mal in der Champions League auf der Münchner Bank, der so etwas wie ein Albtraum geworden ist für Guardiola, ein hochgeschätzter wohlgemerkt. „Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander“, sagte der City-Trainer einmal. Dass er bereut, Tuchel einst beim berühmten Treffen in einer Bar in der Münchner Innenstadt seine Ideen erklärt zu haben, ist nicht bekannt. Das seien gute Erinnerungen, ließ Guardiala wissen, aber „wir sind seitdem älter geworden“.

Wobei Tuchel mehr gelernt zu haben scheint seit jenem Abend. Die letzten beiden Champions-League-Duelle hat zwar Guardiola mit City für sich entschieden, aber das konnte ihn nicht entschädigen für die Niederlage im CL-Finale 2021 gegen Tuchels Chelsea. Der City-Trainer hatte damals einmal wieder eine zündende Idee, die sich schließlich aber als Rohrkrepierer entpuppte. Vercoacht – nicht zum ersten Mal. Spätestens in diesem Spiel hat sich Tuchel den Ruf erworben, vielleicht nicht der bessere Pep zu sein, aber auf jeden Fall der pragmatischere.

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