„Freiwillige Hausbesetzung“

80 Laien und ein Monolog eröffnen eine Spielzeit

Für den bisherigen Regisseur und Chefdramaturgen beginnt nun die erste Spielzeit als Intendant. FOTO: REINHARD WERNER

taz: Herr Lux, Sie eröffnen die Spielzeit mit dem Stück „2beornot2be – Stadt auf die Bühne!“. Was erwartet die Zuschauer?

Joachim Lux: In dem Stück werden keine richtigen Schauspieler mitspielen, sondern 80 ganz normale Menschen aus Hamburg, die 150 Sekunden lang Zeit haben, das berühmte Zitat von Shakespeare zu interpretieren. Wie sie das machen, ist ihnen völlig selbst überlassen. Nichts daran ist inszeniert.

Wie sind Sie an die Darsteller gekommen?

Die haben sich alle bei uns gemeldet, als sie von dem Stück erfuhren. Am Ende sind es aber vielleicht gar nicht 80, sondern ein paar mehr oder weniger, weil jemand abspringt oder dazu kommt. Auch die vorgegebene Zeit kann ruhig ein bisschen variieren. Wie es genau wird, sehen wir erst heute Abend.

Stehen Sie selbst auch auf der Bühne?

Ja, ich und Luk Perceval, der Ideengeber, machen mit. Ich habe aber noch keine Ahnung, wie ich meine 150 Sekunden gestalten soll.

Wie kommt man eigentlich auf sowas?

Wir haben uns gefragt: Wem gehört das Theater? Die Antwort: den Bürgern. Deshalb steht der Abend symbolisch dafür, dass das Theater an die Menschen in der Stadt zurückgegeben werden soll. Das kann man sich ein bisschen so wie eine freiwillige Hausbesetzung vorstellen. Wir müssen das Theater mehr für die Bürger öffnen. INTERVIEW: RWI

„2beornot2be – Stadt auf die Bühne!“: 19 Uhr, Thalia Theater