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Wenn man zuversichtlich auf die Zukunft setzt

Die Zukunft hat in Frankfurt (Oder) bereits eine Haltestelle. „Zukunftszen­trum“ heißt der Stopp an der Ecke Karl-Marx- und Słubicer Straße. Marx und Słubice, das passt ganz gut zu dem, dem sie in Frankfurt gerade alle die Daumen drücken. Um die Ecke soll am Grenzübergang nach Polen das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation entstehen.

Was denn das ist, werde ich immer wieder gefragt in Berlin. Ganz genau weiß es keiner, nur, dass die Bundesregierung 200 Millionen Euro dafür ausgeben wird. Es geht um Nachwendegeschichte, um Europa und um die Zukunft, weswegen sich Frankfurt gute Chancen ausrechnet. Schließlich gibt es hier die Europa-Universität Viadrina, an der derzeit auch ein Ukraine-Zentrum am Entstehen ist.

Neben Frankfurt sind noch Halle, Jena, Leipzig und Eisenach im Rennen. Mit ersten Entwürfen bastelt Frankfurt schon an einem aufmerksamkeitsheischenden „Bilbao-Effekt“.

Frankfurt (Oder)

56.700 Ein­wohner*innen.

Fürs Zukunfts­zentrum macht man sich in Frankfurt auch mit dem Motto „Stadt der Brü­cken­bauer:innen“ stark.Denn man sieht sich mit dem polnischen Słubice auf der anderen Oderseite als europäische Doppelstadt.

Und wenn sich die Jury am Dienstag gegen Frankfurt entscheidet? Eine Frankfurterin hat das Ding mal als „Therapiezentrum“ bezeichnet. Hoffentlich kein böses Omen. In Frankfurt sind schon genug Träume geplatzt. Uwe Rada