Raketenangriffe und elf Tote in der Ukraine

Einen Tag nach der deutschen Entscheidung zur Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine ist eine erneute Welle von russischen Raketenangriffen auf das Land niedergegangen. Nach Angaben der örtlichen Rettungsdienste wurden dabei am Donnerstag mindestens elf Menschen in der Ukraine getötet und elf weitere verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bat die Verbündeten seines Landes am Mittwochabend auch um Langstrecken­raketen und Kampfflugzeuge.

Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete zudem von einer Explosion in der ukrainischen Hauptstadt und rief die Bürger auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Die ukrainische Armee gab an, 47 von 55 russischen Marschflugkörpern abgeschossen zu haben, „20 davon in der Hauptstadtregion“.

Seit Oktober hat Russland regelmäßig Raketenangriffe auf die Ukraine ausgeführt, die hauptsächlich auf die Energieinfrastruktur abzielten. Der ukrainische Energieminister Herman Galuschtschenko warf Russland vor, „ein systematisches ­Versagen im Energiesystem der Ukraine herbeiführen“ zu wollen.

„Notfallabschaltungen sind eingesetzt worden“, erklärte Galuschtschenko nach den jüngsten Angriffen. Am schwierigsten sei die Situation derzeit in den Regionen Kyjiw, Odessa und Winnyzja.

Nur kurze Zeit nach dem Beschuss traf die französische Außenministerin Catherine Colonna in der Stadt Odessa ein. Die Unesco hatte die Altstadt von Odessa am Vortag auf die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen. (afp)