Verband der Krankenkassen schlägt Alarm: Finanzlücken bei Pflegeversicherung

Laut des Kassen-Spitzenverbandes läuft ein Milliardendefizit bei der Pflegeversicherung auf. Kinderlose könnten bald deutlich mehr zahlen.

Gernot Kiefer, stellv. Vorstandsvorsitzender GKV-Spitzenverband, äußert sich bei einer Pressekonferenz im Bundesgesundheitsministerium

Warnt vor Lücken bei der Finanzierung der Pflegeversicherung: Gernot Kiefer vom GKV-Spitzenverband Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

BERLIN dpa | Der Vorstand des Kassen-Spitzenverbandes (GKV), Gernot Kiefer, hat Milliarden-Löcher in der gesetzlichen Pflegeversicherung angeprangert. Zum Jahresende werde ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro auflaufen, sagte Kiefer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).

Die Liquiditätsreserve sinke auf rund 5,7 Milliarden Euro und liege damit rund 1,2 Milliarden Euro unter der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe. Damit sei eine Anhebung des Beitragssatzes bis zum 1. Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte dringend notwendig gewesen.

Je länger die politischen Entscheidungen ausblieben, desto größer würden die Probleme, urteilte der Pflegeexperte. „So kann man nicht ewig weitermachen, dann fährt die Pflegeversicherung gegen die Wand.“

Die Lösung der massiven Finanzprobleme und die gleichzeitige Umsetzung der vom Bundesverfassungsgericht bis Ende Juli verlangten Staffelung des Beitragssatzes je nach Kinderzahl würden für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum „Ritt auf der Rasierklinge“. Er rechne damit, dass die Umsetzung des Urteils dazu führen werde, dass Kinderlose „deutlich mehr“ zahlen müssten.

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