Parkgebühren in Potsdams Paradies

Sanssouci Wer in den Park will, muss bald zahlen. Es sei denn, Potsdam kriegt eine Tourismusabgabe

Ein Aufenthalt im Schlosspark Sanssouci wird Besucher von 2014 an zwei Euro kosten. Das beschloss der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Dienstagabend in einer Sondersitzung. Der Park-Eintritt komme jedoch nur, „wenn die Stadt Potsdam bis Mitte 2013 nicht über eine Tourismusabgabe eine andere Finanzierungsquelle entwickelt“, sagte Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos). Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) begrüßte den Beschluss, bezeichnete die Einführung des Eintritts jedoch als „schlechtere Variante“.

Dem Beschluss sei mehrheitlich zugestimmt worden, allerdings habe es eine Enthaltung gegeben, berichtete die Ministerin. Falls von der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung keine Abgabe beschlossen werde, würde ab 2014 an 15 Eingängen ein Eintrittspreis von zwei Euro pro Tag und Besucher fällig. Eine Jahreskarte kostet ihren Angaben zufolge zwölf Euro. Kunst kündigte an, dass für bestimmte Gruppen, etwa Anwohner oder Langzeitarbeitslose, Ausnahmeregelungen gelten würden.

Der Vorschlag für einen kostenpflichtigen Eintritt stammte vom Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh. Er hoffe auf zusätzliche Einnahmen von einer Million Euro jährlich, sagte er. Das Geld solle ausschließlich in die Pflege des Schlossparks fließen. Der Beschluss sei daher ein „wichtiges Signal“, um in die Pflege der Gartenanlagen zu investieren. Der Eintritt sei ein Pilotprojekt und daher begrenzt auf fünf Jahre, unterstrich Dorgerloh.

Oberbürgermeister Jakobs sprach sich zunächst gegen einen Eintritt aus. Die Entscheidung sei dennoch richtig, fügte er hinzu. Die Abgabe solle so gestaltet werden, dass diejenigen, deren Umsätze auf den Tourismusbetrieb zurückzuführen sind, beteiligt werden sollten und nicht die Besucher. (dapd)