Busse und Bahnen: Länder erhöhen Ticketpreise
Statt eines Starttermins für das bundesweite Deutschlandticket gibt es ab Jahresbeginn Preiserhöhungen für Busse und Bahnen. Es fehlt das Geld.
BERLIN taz | Noch in der vergangen Woche stand Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Rednerpult im Deutschen Bundestag und rühmte sich für sein Deutschlandticket. In der Debatte ging es um die Erhöhung der Regionalisierungsmittel für den ÖPNV der Länder – die im Zuge des Treffens der Verkehrsminister*innen um das Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets beschlossen wurde.
Die 16 Minister*innen forderten allerdings deutlich mehr Geld, als der Bund bewilligte und das Parlament an diesem Tag abgesegnete: Eine Milliarde zusätzlich für das Jahr 2022 plus die Erhöhung der jährlichen Steigerungsrate der Mittel von 1,8 auf 3 Prozent sei zu wenig.
Was der Bund nicht zahlt, holen sich die Verkehrsverbünde bei ihren Passagieren. Das zeigt eine von der dpa durchgeführte Auswertung von Preissteigerungen bei knapp einem Dutzend großer Verkehrsunternehmen: Die Ticketpreise von Bus und Bahn erhöhen sich demnach in etlichen der 16 Bundesländer. Die Verbünde geben also die gestiegenen Kosten für Strom und Diesel sowie höhere Personalkosten an die Fahrgäste weiter.
Wo es am teuersten wird
Am stärksten betroffen von der Preiserhöhung ist der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Strecken in gleich drei Bundesländern bedient – Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die Tickets sollen dort im Schnitt um 8,83 Prozent teurer werden.
Mit den niedrigsten Erhöhungen ist dagegen beim hessischen Rhein-Main-Verbund (RMV) sowie im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) zu rechnen. Der ÖPNV wird dort ab dem 1. Januar 2023 voraussichtlich lediglich um rund 1,4 Prozent (VBN) beziehungsweise 1,5 Prozent (RMV) teurer.
Es sei nicht davon auszugehen, dass die Verbünde die Preise senken, sobald Wissings Deutschlandticket kommt, heißt es. Der konkrete Starttermin für das bundesweite Ticket steht noch immer aus. Ab April solle es kommen, hieß es zuletzt.
Leser*innenkommentare
lesnmachtdumm
Auchjetzwieder
gehts aba nich nur um Preise, sondern wie immer, bei denen, die sichs ÖPNVahren irgendwie leisten wollen/können/müssen, auch ums Ankommen. Liegt derdiedas Beobachter da falsch, oder beobachtet mensch mal wieder, diesmal zum Fahrplanwechsel im RBB-Land: Strecke RE soundsoviel geht von DB an Privat (was sogutwieimmer heißt heutzutage: gehört auch ner Staatsbahn, nur nich der unseren ...) und man hört und liest: die Züge fahrn nich. PersonalGrippeFahrzeugeStreckensperrung (an letzterem Schuld natürlich immer DBNetz). Strecke RE sagdochgleich geht derweil umgekehrt von Privat an DB: Und wie mensch hört, hört mensch nichts. Läuft einfach. Analyse: Qualitätsunterschied.
Identisches Drama vor nem Jahr in BaWü und NRW. Samt subito Insolvenz der Staatsbahntochter, deren niederländischer Mutter das am Arsch vorbeiging. Mit Blick nach GB über die letzten 4 Jahrzehnte hätten wir gewarnt sein können. Uns aber 'zwingt' - wie bequem für uns - die EU zur Ausschreiberitis, die Briten sind, seit Thatcher, einfach nur selber schuld.
www.berliner-zeitu...n-berlin-li.296917
www.baden-wuerttem...le-arbeitsplaetze/
www.theguardian.co...tension-rail-train
www.theguardian.co...lled-new-timetable
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