Neue Musik aus Berlin: Mehr rocken, weniger rauchen

Albertine Sarges zählt zu den wandlungsfähigsten Berliner Musikerinnen – und hat dazu noch Humor. Auf ihrer neuen EP demonstriert sie dies eindrucksvoll.

Albertine Sarges steht im Profil vor einer olivgrünen Wand in weichem Licht. Sie trägt einen schwarzen Pullover und lange Locken

Foto: Anika Zachow

Albertine Sarges hat einen schön schrägen Humor. Im Video zu ihrem neuen Song „Hold On“ besingt die Berliner Musikerin das verdammte Rauchen, von dem sie gern lassen würde, aber nicht lassen kann.

Als Marlboro Woman streift sie da durch Berlin, zwischendurch steigt sie in eine überdimensionale Zigarettenschachtel, auf der „Albertsarg“ zu lesen ist. Zu groovigen und verspielten Gitarren singt sie den Refrain („Got to hold on/ before it gets to hold on me“) und stellt unter Beweis, dass so ein Anti-Sucht-Song auch ziemlich fresh und unpeinlich klingen kann.

Überhaupt die ganze EP „Family of Things“, die Ende November erschien und auf der dieser Song zu finden ist, demonstriert, was für eine tolle und immer noch unterschätzte Musikerin ­Albertine Sarges ist.

Albertine Sarges: „Hold On“ (Moshi Moshi)

Ihr Debütalbum „Albertine Sarges & The Sticky Fingers“ war bereits ein Gute-Laune-Schimmer in Covid-Zeiten, nun zeigt die gebürtige Westberlinerin, wie wandlungsfähig sie ist. Sie kann es balladesk und dramatisch („Wake of a New Down“), sie kann es funky und tanzbar („Bird’s life“), sie kann es perkussiv-klackernd („ETIHL“) und experimentell-flötistisch („Deep Well“).

Zwischen alldem findet sich mit „In a Minute“, bei dem Amanda Monti als Gastmusikerin dabei ist, das vielleicht wärmste und wärmendste Stück dieser EP. Und mit Anna B. Savage und Kat Frankie hat sie noch weitere perfekte Side­kicks für ziemlich perfekte Songs am Start.

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ist Redakteur im Ressort wochentaz. Er schreibt vor allem über Musik, Literatur und Gesellschaftsthemen.

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