Volle Züge und Verspätungen: Deutsche Bahn fit für Weihnachten?
Die Deutsche Bahn will über die Weihnachtsfeiertage mehr Züge und Personal einsetzen. Fahrgäste sollten mit Ticketkauf aber nicht allzu lange warten.
taz | BERLIN Überfüllte Bahnen? Volle Gleise? Verspätungen? Das möchte die Deutsche Bahn an den Weihnachtsfeiertagen vermeiden. Der Konzern hat angekündigt, Sonderzüge und mehr Personal einzusetzen, um den erwartbaren Ansturm zu bewältigen. Ein Chaos drohe nicht, hat die Bahn versichert.
Ohnehin hat es im Jahr 2022 so viele Verspätungen gegeben wie lange nicht mehr. Grund dafür waren neben Unfällen auch coronabedingte Personalausfälle. Zudem sind viele Züge auf dem bekanntlich überlasteten Netz unterwegs. Auf etlichen Strecken wird außerdem gebaut, um den großen Sanierungstau der Bahn zu beheben. „Der derzeitige Pünktlichkeitswert von 66 Prozent bleibt weit unter unserem Anspruch“, sagte Vorstandsmitglied Michael Peterson.
Steigende Ticketpreise
Für die Weihnachtsfeiertage will sich die Bahn wappnen. Peterson kündigte 80 Sonderzüge an, die ab kommendem Freitag buchbar sein sollen. Weitere Details dazu gab die Bahn nicht bekannt.
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 100 zusätzliche Züge eingesetzt. Peterson verwies darauf, dass zusätzlich zu mehr Zügen auch das Serviceteam aufgestockt werde. Bis Weihnachten sollen rund 800 neue Mitarbeitende an den Bahnhöfen und in den Zügen an Bord sein.
Fahrgäste sollten mit dem Buchen der Tickets nicht all zu lange warten. Die Preise für die oft schnell vergriffenen Spar- und Supersparpreise sollen zwar gleich bleiben. Wegen der hohen Energiekosten hat die Bahn aber bereits für Flexpreise ab dem 11. Dezember eine Preissteigerung von sieben Prozent angekündigt. (mit dpa)
Leser*innenkommentare
Martin Weber
Es gibt nicht mehr "Die Deutsche Bahn". Wahrscheinlich reden wir hier nur von DB Fernverkehr (ICE, IC, EC). DB Regio (RE, RB) hat nämlich weiterhin eine Pünktlichkeit irgendwo um die 90%.
Beim Regionalverkehr kann ein Eisenbahnverkehrsunternehnen normalerweise nicht einfach zusätzliche Züge im Alleingang fahren lassen, da die Fahrten "bestellt" werden. Regionalverkehr ist ja ein Zuschussgeschäft.
DB Fernverkehr hat da Spielraum. Der Fernverkehr finanziert sich eigentlich nur über die Ticketverkäufe, deswegen wurden dort auch die Preise angehoben. Und nur dort kann die Bahn selbstständig mehr Züge fahren lassen.
Wenn über Weihnachten die Regionalzüge überfüllt sind, weil nicht genug Züge fahren, kann "Die Deutsche Bahn" da garnix für. Möglicherweise ist sie nichtmal Betreiber der Züge auf der Strecke (ist ja privatisiert).
Aber solches Wissen über die Bahn hat nicht jeder. Kann die taz daher bitte anfangen immer dabei zu schreiben, ob es sich um Fernkehr oder Regionalverkehr handelt? Danke.