Probleme bei Twitter: Warnung von und an Musk

Elon Musk mahnt die Twitter-Mitarbeiter, zu arbeiten, damit die Firma nicht pleitegeht. Eine Behörde warnt Musk: Auch er stehe nicht über dem Gesetz

Portrait Musks bei einer Veranstaltung.

Musk vielleicht bald doch ohne Twitter? Der neue Chef hat eine Pleite nicht ausgeschlossen Foto: Susan Walsh/ap/dpa

LOS ANGELES/SAN FRANCISCO reuters/afp/taz | Der brandneue Twitter-Besitzer Elon Musk soll vor Mit­ar­bei­te­r*in­nen eine Zahlungsunfähigkeit des Kurznachrichtendienstes nicht ausgeschlossen haben. Und das bereits im kommenden Jahr. Twitter könne 2023 einen negativen Cashflow von mehreren Milliarden Dollar aufweisen, berichtete die Nachrichtenseite The Information am Donnerstag. Sollte der Konzern nicht mehr Geld einnehmen, als er ausgebe, sei „eine Pleite nicht ausgeschlossen“.

Die Nachrichtenagentur Reuters will erfahren haben, dass sich Musk mit der Belegschaft von Twitter getroffen haben soll. Die Nachrichtenagentur afp hingegen berichtet, es habe eine Mitteilung von Musk an die Mitarbeiter gegeben und zitiert daraus: „Sie haben vielleicht mitbekommen, dass ich eine Reihe von Tesla-Aktien verkauft habe. Der Grund, weshalb ich das getan habe, ist, Twitter zu retten.“ Der Weg werde mühsam, die Mitarbeiter müssten „mindestens 40 Stunden pro Woche persönlich im Büro sein“. Außerdem fordere er seine Mitarbeiter darin auf, eine Milliarde Nutzer zu erreichen.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Er setzte unmittelbar darauf den bisherigen Chef Parag Agrawal und andere hochrangige Manager vor die Tür. Außerdem feuerte er rund die Hälfte der zuvor etwa 7.000 Beschäftigten.

Am Donnerstag verließen mehrere hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen: Sicherheitschefin Lea Kissner und der für Datenschutz zuständige Damien Kieran gaben ihren Abschied von dem Unternehmen bekannt. US-Medien berichteten zudem, weitere Manager hätten Twitter verlassen.

Fokus der letzten Tage auf Twitter Blue

Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) sprach unterdessen eine Warnung aus, was sie selten macht: „Wir verfolgen die jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge. Kein Geschäftsführer oder Unternehmen steht über dem Gesetz“, erklärte ein Sprecher der FTC. Verstöße gegen ein Abkommen mit der Behörde in Sachen Datensicherheit und Datenschutz könnten Bußgelder in Millionenhöhe nach sich ziehen.

In den vergangenen Tagen hatte Twitter sich darauf konzentriert, das zahlungspflichtige Abonnement Twitter Blue auszubauen. Das neue Abo soll für Twitter-Kunden künftig Voraussetzung für die Verifizierung ihrer Nutzerkonten mit dem blauen Häkchen sein. Zum Start nutzten jedoch zahlreiche Menschen die Gelegenheit, sich mit gefälschten Konten als Prominente oder Politiker auszugeben.

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