Ku-Klux-Klan-Prozess: Jury berät

Exmitglied der rassistischen Organisation wegen dreifachen Mordes vor US-Gericht

PHILADELPHIA ap ■ Vier Jahrzehnte nach der Ermordung von drei Bürgerrechtlern haben am Montag die Geschworenen eines Gerichts im US-Staat Mississippi ihre Beratungen über ein ehemaliges Ku-Klux-Klan-Mitglied aufgenommen. Zuvor hatte die Anklagevertretung für einen Schuldspruch plädiert. Staatsanwalt Mark Duncan sagte, die Schuld des 80-Jährigen sei klar. Die Familien der Opfer warteten seit 41 Jahren auf Gerechtigkeit.

Edgar Ray Killen ist angeklagt, im Jahr 1964 den Mord an drei Bürgerrechtlern geplant zu haben. Ihm droht lebenslange Haft. Der Teilzeitprediger und Sägewerksbetreiber wurde 1967 bereits wegen der Bluttat angeklagt, doch gelangte die nur aus Weißen bestehende Jury zu keinem einhelligen Urteil. Sieben Mitangeklagte wurden schuldig gesprochen, doch verbüßte keiner von ihnen eine Haftstrafe von mehr als sechs Jahren.

Die Jury besteht diesmal aus neun Weißen und drei Schwarzen. Die Geschworenen berieten am Montag zweieinhalb Stunden und vertagten sich dann. Killens Verteidiger James McIntyre verurteilte die Morde und bekundete den Angehörigen seine Sympathie. Doch reichten die Beweise gegen seinen Mandanten nicht aus.

Die drei Bürgerrechtler Michael Schwerner, Andrew Goodman und James Chaney wurden zusammengeschlagen und erschossen. Die Leichen wurden 44 Tage später gefunden. Die Ereignisse dienten als Vorlage für den 1988 entstandenen Film „Mississippi Burning“.