U-Haft für Terrortraining

DÄNEMARK Terrorverdächtige wegen Aufenthalts in Trainingslager in Somalia festgenommen

STOCKHOLM taz | In Dänemark wollen die Sicherheitsbehörden einen Terroranschlag verhindert haben. Wie der Verfassungsschutz PET am Dienstag mitteilte, wurden am Vorabend in Kopenhagen und Aarhus zwei 18 und 23 Jahre alte Dänen somalischer Herkunft festgenommen. Gegen die seit 16 Jahren in Dänemark lebenden Brüder wurde Untersuchungshaft wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Antiterrorgesetz verhängt.

Der ältere der beiden soll sich im Januar und Februar in einem „Terrortrainingslager“ der Al-Shabaab-Miliz in Somalia aufgehalten haben. Zum möglichen Anschlagsziel sagte PET nichts. Laut Gesetz kann in Dänemark schon die Teilnahme an einem solchen Training mit bis zu sechs Jahren Haft bestraft werden. Der wegen seiner Unbestimmtheit von vielen JuristInnen kritisierte Paragraf 114 d des Strafgesetzbuchs würde damit nun erstmals zur Anwendung kommen.

Medien spekulierten, die Redaktion der Jyllands-Posten oder der Zeichner Kurt Westergaard könnten wegen der 2005 veröffentlichten „Mohammed-Karikaturen“ ein Anschlagsziel gewesen sein. REINHARD WOLFF