Nach der Übernahme durch Elon Musk: Twitter bittet zur Kasse

Der kleine Haken, der Accounts Echtheit attestiert, soll acht Euro monatlich kosten. Es ist die erste große Neuerung nach der Übernahme durch Musk.

Das Twitter-Logo in SChwarz

Ob reihenweise Fake-Accounts mit Haken auftauchen und so dessen Aussagekraft einschränken, muss sich erst zeigen Foto: Serhii Lohvyniuk/YAY images/imago

BERLIN taz | Nicht einmal eine Woche nach der Übernahme der Onlineplattform Twitter hat der neue Eigentümer Elon Musk die erste große Neuerung angekündigt: Verifizierte Konten sollen künftig kostenpflichtig werden. Nut­ze­r:in­nen müssen dafür ein Abonnement von Twitter Blue abschließen, das 8 US-Dollar monatlich kosten soll. Musk kündigte an, dass der Preis von Land zu Land unterschiedlich ausfallen wird, abhängig von der jeweiligen Kaufkraft.

Verifizierte Konten werden bei Twitter mit einem weißen Haken vor blauem Hintergrund gekennzeichnet. Das signalisiert, dass die Plattform den Account überprüft und für echt befunden hat. Den Haken erhalten vor allem Accounts mit größerer Reichweite: Politiker:innen, Prominente und Multiplikator:innen, aber auch Unternehmen. Immer wieder gibt es Kritik daran, dass die Entscheidung darüber, wem Twitter einen Haken verleiht und wem nicht, wenig transparent ist.

Wer ein Abo abschließt, soll weitere Vorteile gegenüber nicht zahlenden Nut­ze­r:in­nen erhalten: So kündigte Musk an, dass Abo-Kund:innen nur halb so viele Anzeigen ausgespielt bekommen. Darüber hinaus sollen sie längere Video- und Audio-Beiträge veröffentlichen können und Vorrang bekommen bei Antworten, Suchen und Erwähnungen, was unter anderem der Bekämpfung von Spam dienen soll. Musk bietet darüber hinaus Verlagen eine Kooperation an: Inhalte, die diese hinter einer Bezahlschranke veröffentlichen, könnten sie Blue-Abonnent:innen kostenlos zur Verfügung stellen. Im Gegenzug stellte Musk eine Beteiligung an den Einnahmen in Aussicht.

Einen Starttermin für die Umsetzung nannte Musk nicht. Unklar sind daher noch die Auswirkungen: Gerade für Politiker:innen, Prominente und Unternehmen dürften die angekündigten Kosten durchaus tragbar sein. Die Kritik bezieht sich daher weniger auf den Preis als auf die Funktion des kleinen Hakens: Ob er, wenn sich je­de:r Nut­ze­r:in diesen per Abo-Abschluss kaufen kann, noch valide die Echtheit eines Accounts anzeigt oder ob reihenweise Fake-Accounts mit Haken auftauchen und so dessen Aussagekraft einschränken, muss sich erst zeigen.

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