Hochtief baut Elbphilharmonie weiter

PRESTIGEPROJEKT Pünktlich zum Ablauf eines städtischen Ultimatums verspricht der Konzern, das umstrittene Dach nun doch abzusenken, damit das Projekt fortgesetzt werden kann – erstmal

Hochtief pocht auf eine umfassende Ertüchtigung der Dachkonstruktion

Die Elbphilharmonie wird endlich weitergebaut. Darauf haben sich die Stadt Hamburg und der Baukonzern Hochtief am Donnerstag in letzter Minute geeinigt. Bis Donnerstagnacht nämlich hatte Hochtief – so ein Ultimatum der Stadt – Zeit, mit der Absenkung des Dachs zu beginnen, sprich: mehrere Stützen zu entfernen und einen Großteil des Gewichts direkt auf das Gebäude zu verlagern.

Hochtief hatte dessen Stabilität bezweifelt und deshalb seit sieben Monaten nicht an dem Dach weitergebaut. Man brauche zusätzliche Stahlträger, hieß es. Die Stadt hatte auf mehrfach staatlich geprüfte Gutachten verwiesen und gesagt, Hochtief könne die Stahlträger bauen, müsse sie aber auch bezahlen.

Im übrigen forderte der Senat den sofortigen Weiterbau. Andernfalls werde er die Zusammenarbeit mit Hochtief aufkündigen – wegen Leistungsverweigerung.

Doch jetzt wird Hochtief bauen und zunächst einen Teil des Dachs, das bisher auf besonderen Stützen ruht, auf den Gebäudekörper stützen. Schon das könne einzelne Teile der Konstruktion überlasten, warnt der Baukonzern. Es könne daher sein, dass die Arbeiten aus Sicherheitsgründen ausgesetzt werden müssen. Nach wie vor sei eine umfassende Ertüchtigung der Dachkonstruktion unerlässlich. „Wir hoffen, dass unsere konstruktive Lösung beim Saaldach ein positives Klima für eine Einigung bei anderen Themen schafft“, sagte Rainer Eichholz, der Chef von Hochtief-Solutions.

Kultursenatorin Barbara Kisseler zeigte sich vorsichtig optimistisch. „Das Unternehmen hat anerkannt, dass es selbständig an dem Saaldach weiterbauen muss“, sagte sie. Die Stadt habe alle Pläne vorgelegt, die Hochtief zum weiterbauen benötige – die Firma bestreitet das.

Abgesehen davon haben sich beide Parteien auf eine Neuordnung des Projekts geeinigt. Hochtief verhandelt mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron über eine Zusammenarbeit bei der Planung. PS/ KNÖ