Solidarität mit Frauen im Iran

Auch in Berlin protestieren Menschen gegen das Regime

Vor der Botschaft des Iran in Berlin haben am Samstag rund 50 Menschen gegen das Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen in dem nahöstlichen Land demonstriert. Die Kundgebung am Nachmittag im Ortsteil Dahlem dauerte laut Polizei etwa zwei Stunden und verlief friedlich. Die Versammelten hätten Transparente gezeigt und auf Deutsch sowie auf Farsi ihren Unmut artikuliert. Der zahlenmäßig weitaus größere Protest am Sonnabend fand am Nettelbeckplatz im Wedding statt. Nach Aussagen von Teilnehmenden versammelten sich hier rund 1.000 Menschen, um ihre Solidarität mit den Protestierenden im Iran auszudrücken. Bereits in den vergangenen Tagen hatten mehrere Protestaktionen dieser Art stattgefunden.

Auslöser der Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Iranerin Mahsa Amini. Sie war vor einer Woche von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben.(dpa, taz)

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