Kinder als Tatverdächtige ermittelt

Nach dem Angriff auf eine trans Frau in Bremen fasst die Polizei mehrere 12- und 13-Jährige

Es war ein brutaler Überfall. Am 3. September hatte eine etwa 15-köpfige Jugendgruppe eine 57-jährige trans Frau in einer Straßenbahn in Bremen als „Scheiß Transe“ beleidigt, ihr die Perücke vom Kopf gerissen, sie ins Gesicht geschlagen und dabei schwer verletzt. Nun ermittelte die Polizei dafür Tatverdächtige: Es sind 12- bis 13-jährige Kinder.

Bereits am Sonntagabend habe man mehrere Kinder und Jugendliche im Stadtteil Huchting gestellt, teilte die Polizei mit. Aufgrund von Videos aus der Straßenbahn habe man Aufnahmen von Tatverdächtigen gehabt. Eine Polizeistreife habe im Rahmen eines Einsatzes dann einen 12-Jährigen und neun weitere Kinder wiedererkannt. Sie wurden mit auf die Wache genommen und die Eltern benachrichtigt. Vier Kinder seien anhand der Videos als Angriffsbeteiligte identifiziert worden, so die Polizei. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.

Der Fall hatte für breiteres Entsetzen gesorgt, weil er nur einen Tag nach einem Angriff auf den trans Mann Malte C. auf dem CSD Münster erfolgte. Der 25-Jährige war eine Woche später seinen Verletzungen erlegen. Als Tatverdächtiger wurde ein 20-jähriger früherer Boxer festgenommen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und andere Po­li­ti­ke­r:in­nen kündigten darauf mehr Einsatz gegen queerfeindliche Gewalt und eine genauere polizeiliche Erfassung an. (KO)