Politisches Testspiel

Irans Fußballer und die Proteste in ihrer Heimat

Der Auftritt der Fußballnationalmannschaft Irans vor dem Testspiel gegen Senegal im ­österreichischen Maria Enzersdorf hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Zur Hymne vor dem Spiel hatte sich die Mannschaft in schwarzen Anoraks aufgereiht. Ein Wappen des iranischen Fußballverbands war nicht zu erkennen. Der Auftritt wurde als Zeichen der Unterstützung der von Frauen angestoßenen Massenproteste gegen das Regime in Iran gedeutet. Im Stadion bekamen das nur handverlesene Gäste mit, denn für das Spiel waren keine Karten verkauft worden. 100 Demonstranten hatten sich vor der Partie am Stadion mit den Anliegen der protestierenden Frauen solidarisiert.

Auch das Spiel selbst, das 1:1 endete, lieferte politische Schlagzeilen. Das Tor für die iranische Auswahl erzielte Sardar Azmoun. Der hatte sich zuvor darüber beklagt, dass die Spieler unter massiven Druck des Verbands stünden. Niemand dürfe etwas zur Situation in Iran sagen, schrieb er auf Instagram und fügte hinzu: „Wenn ich aus dem Kader gestrichen werden sollte, dann ist es lediglich das kleine Opfer für ein Haar einer iranischen Frau. Mein Beitrag darf auf gar keinen Fall gelöscht werden – Schande über die, die Menschen einfach ermorden. Lang lebe die iranische Frau!“