Rekordteuerung fürs Gewerbe

Die sogenannten Erzeugerpreise stiegen im August so stark wie nie

Rohstoffe und Industrieerzeugnisse waren im August so teuer wie nie – also die Grundbestandteile, aus denen später Produkte für Ver­brau­che­r:in­nen werden. Ihre Preisentwicklung misst das Statistische Bundesamt mit dem sogenannten Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte. Im Vergleich zum August 2021 stiegen die Erzeugerpreise im Schnitt fast um die Hälfte, nämlich um 45,8 Prozent, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat, also diesem Juli, legten sie um 7,9 Prozent zu. Auch das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

Der Preisindex hatte bereits von Dezember bis Mai jeden Monat neue Rekordanstiege verzeichnet. Im Juni verlangsamte sich die Teuerung leicht, ab Juli legte sie aber wieder stark zu. Maßgeblich waren stets die steigenden Energiekosten. Im August kostete Energie die Erzeuger im Schnitt 139 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Anstieg 20 Prozent. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate hatten die Preissteigerungen bei Strom, aber auch der Gaspreis trieb die Erzeugerpreise in die Höhe.

Ohne Berücksichtigung von Energie lagen die Erzeugerpreise diesen August immer noch 14 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat Juli stiegen sie jedoch kaum. Sehr hohe Preissteigerungen gab es bei Stickstoffverbindungen, aus denen man vor allem Düngemittel herstellt, sowie auch bei sonstigen Düngemitteln. Das lag vor allem daran, dass sich das Vorprodukt Ammoniak noch stärker verteuerte.

Die Erzeugerpreise gelten als ein Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise. (afp, taz)