Rechtsextreme „Freie Sachsen“: Fake-Aufruf zu Demo mit Gysi

Die rechtsextremen „Freien Sachsen“ behaupten, Gregor Gysi und Sören Pellmann würden mit ihnen demonstrieren. Die Linken-Politiker klagen dagegen.

Fahne der "Freien Sachsen" im Gegenlicht

Freie Sachsen demonstrieren: Heidenau im August Foto: Sebastian Kahnert/dpa

LEIPZIG taz | Die rechtsextreme Splitterpartei „Freie Sachsen“ hat auf Telegram einen Fake-Aufruf zu einer Demonstration am Montag in Leipzig verbreitet. Der Aufruf erweckt fälschlicherweise den Eindruck, Linke und Rechtsextreme würden gemeinsam auf dem Leipziger Augustusplatz sprechen und gegen die Energiepolitik der Bundesregierung protestieren.

„Getrennt marschieren, gemeinsam schlagen!“, heißt es auf dem Bild, das die Rechtsex­tremen am Mittwoch gepostet haben. Darunter stehen die Namen von sechs Personen: von Jürgen Elsässer, Herausgeber des rechtsextremen Compact-Magazins, dem Verschwörungsideologen Anselm Lenz, Martin Kohlmann, Chef der „Freien Sachsen“, André Poggenburg, einst Teil des völkischen Flügels der AfD – sowie von den Linken-Bundestagsabgeordneten Gregor Gysi und Sören Pellmann.

Gysi und Pellmann haben bereits juristische Schritte gegen den Fake-Aufruf eingeleitet. Das bestätigten deren Mit­ar­bei­te­r:in­nen der taz. „Die Panik muss groß sein bei den Rechten, wenn sie sich unter den Rock der Linken verkriechen wollen“, sagte Pellmann am Donnerstag.

Am Montag findet in Leipzig eine von Sören Pellmann organisierte Demo gegen die Energie- und Sozialpolitik der Bundesregierung statt, „heißer Herbst gegen soziale Kälte“ lautet der Titel. Neben Pellmann werden auch Linken-Vorsitzender Martin Schirdewan, Fraktionschefin Amira Mohamed Ali sowie Gregor Gysi sprechen. Die Veranstaltung ist der Auftakt von vielen weiteren Protestaktionen im Herbst, zu denen die Linke angesichts der hohen Energiepreise aufruft. Pellmann rechnet mit 3.000 bis 4.000 Teilnehmer:innen.

Pellmann und die Linke distanzieren sich von den Rechten

Nachdem der Linken-Politiker vor gut zwei Wochen zu der Demo am 5. September aufgerufen hatte, haben extreme Rechte angekündigt, zahlreich erscheinen zu wollen – darunter Compact-Herausgeber Elsässer und „Freie-Sachsen“-Chef Martin Kohlmann. Inzwischen haben die „Freien Sachsen“, die zuletzt noch die Coronaproteste im Freistaat angeheizt haben, eine eigene Veranstaltung für Montagabend angemeldet – ebenfalls auf dem Augustusplatz in der Leipziger Innenstadt. Der Titel der Veranstaltung lautet: „Freie Sachsen unterstützen den Montagsprotest von Sören Pellmann und der Linken – Gemeinsam gegen die da oben.“

Pellmann und die Linke distanzieren sich klar von den Rechtsextremen. Auf Twitter schrieb Pellmann, dass „Rassisten, Neonazis und Demokratiefeinde“ auf der Demonstration am Montag nichts zu suchen hätten. „Kein Fußbreit den Faschisten!“

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